23.02.2022
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Esmatullah Saedi* hat als Ortskraft in Afghanistan Menschen in ländlichen Gebieten unterstützt, ein eigenes Geschäftsmodell zu entwickeln. Foto: Pixabay

Esmatullah Saedi* kam im September 2021 nach Deutschland, er hatte als Ortskraft für die GIZ gearbeitet. Mithilfe von PRO ASYL gelang seine Aufnahme. Doch Tausende weitere Ortskräfte harren unter Lebensgefahr in Afghanistan aus. Die deutsche Regierung muss die versprochene Reform des Ortskräfteverfahrens endlich anpacken.

Sie wur­den auf­grund Ihrer Tätig­keit über vie­le Jah­re hin­weg von den Tali­ban bedroht; ange­fan­gen hat das schon 2014. Trotz­dem haben Sie für die GIZ wei­ter­ge­ar­bei­tet. Warum?

Es war eine gute Arbeit. Die Afgha­nen, mit denen wir zusam­men­ge­ar­bei­tet haben, haben es geschätzt, dass wir sie dabei unter­stütz­ten, ein eige­nes klei­nes Busi­ness auf­zu­bau­en. Und es lief ja auch eine gan­ze Wei­le alles gut. Dass sich die Situa­ti­on dann inner­halb kur­zer Zeit so ver­schlech­tert hat, kam für uns alle über­ra­schend. Aber es stimmt, ich wur­de schon vie­le Jah­re bedroht und war des­halb nur noch ein­ge­schränkt im Land unter­wegs. Auch mei­ne Kin­der wur­den jeden Tag von einem Fah­rer zur Schu­le gebracht und wie­der abge­holt, damit sie nicht auf dem Schul­weg gekid­nap­ped wer­den. Die Tali­ban haben mei­nen Bru­der umge­bracht, und ich konn­te noch nicht mal zu sei­ner Beer­di­gung gehen, weil sie sonst auch mich geschnappt hät­ten. Das war schlimm für mich.

War Ihnen bewusst, auf was Sie sich da ein­las­sen, als Sie die Arbeit bei der GIZ begon­nen haben?

Naja, lan­ge hat­te ich noch die Mög­lich­keit, inner­halb des Lan­des rela­tiv pro­blem­los zu rei­sen. Aber seit 2015 wur­de es schwie­ri­ger. Dass ich von den Tali­ban bedroht wur­de, lag nicht nur an mei­ner Arbeit für die GIZ und dass sie die aus ideel­len Grün­den ableh­nen. Afgha­nen, die in höhe­ren Posi­tio­nen für inter­na­tio­na­le Orga­ni­sa­tio­nen tätig waren, wur­den ver­gleichs­wei­se gut bezahlt – und sind des­halb auch aus finan­zi­el­len Grün­den inter­es­sant für Kri­mi­nel­le. Es gibt ja nicht nur die Tali­ban, son­dern auch ande­re kri­mi­nel­le Grup­pen. Die schre­cken vor nichts zurück. Sie ent­füh­ren sogar Kin­der und for­dern Löse­geld, und es kommt vor, dass das gezahlt wird und sie die Kin­der trotz­dem töten.

Sie haben zehn Jah­re für die GIZ in Afgha­ni­stan gear­bei­tet. Was war Ihre Aufgabe?

Nach mei­nem Uni-Abschluss habe ich zunächst zwei Jah­re lang für die Orga­ni­sa­ti­on terre des hom­mes im Bereich der länd­li­chen wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung gear­bei­tet. Dann bin ich zur GIZ gegan­gen und war dort Pro­jekt­ko­or­di­na­tor. Ich habe Men­schen in länd­li­chen Gebie­ten unter­stützt, die von Natur­ka­ta­stro­phen wie Dür­ren, Flut­wel­len und Stür­men betrof­fen waren. Unser Ziel war, ihnen dabei zu hel­fen, ein eige­nes Geschäfts­mo­dell zu ent­wi­ckeln. Sie wur­den unter­stützt, land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­ti­ons- und Ver­ar­bei­tungs­an­la­gen auf­zu­bau­en, damit sie wirt­schaft­lich auf eige­nen Bei­nen ste­hen. Wir haben ins­be­son­de­re Frau­en unter­stützt. Das Pro­jekt half auch dabei, den Ruf der deut­schen Regie­rung im Nor­den Afgha­ni­stans zu ver­bes­sern. Denn dadurch wur­de deut­lich, dass die Deut­schen nicht nur im mili­tä­ri­schen Bereich enga­giert sind, son­dern auch sozio-öko­no­mi­sche Per­spek­ti­ven bieten.

Als die Tali­ban das Zen­trum mei­nes Distrikts erobert hat­ten, war mir klar: »Jetzt müs­sen wir hier raus.«

Trotz der Gefahr haben Sie Ihre Arbeit ger­ne gemacht?

Ja, ich moch­te mei­nen Job wirk­lich. Es ging dar­um, dass mei­ne Lands­leu­te eigen­stän­dig ihr Leben in die Hand neh­men und sich selbst eine Zukunft auf­bau­en. Das hat mich moti­viert und das fin­de ich nach wie vor viel­ver­spre­chend. Das Gute ist: Selbst jetzt, wo die Tali­ban an der Macht sind und die höher­ran­gi­gen GIZ-Mit­ar­bei­ter das Land ver­las­sen haben, lau­fen die loka­len Akti­vi­tä­ten wei­ter, weil die Basis noch da ist und die Gemein­schafts­struk­tu­ren, die wir auf­ge­baut haben, tragen.

In Ihrem Gefähr­dungs­schrei­ben, das Sie im Som­mer 2021 an PRO ASYL geschickt hat­ten, berich­ten Sie, dass Sie dar­auf ver­traut hät­ten, die afgha­ni­sche Regie­rung sei stark genug, sich den Tali­ban ent­ge­gen­zu­stel­len. Die­ses Ver­trau­en wur­de enttäuscht…

Als die Tali­ban das Zen­trum mei­nes Distrikts erobert hat­ten, war mir klar: »Jetzt müs­sen wir hier raus.« Das war im Juni 2021. Da begriff ich, dass es kei­ne Hoff­nung mehr gibt. Ich wuss­te, dass ich nicht über­le­ben wür­de, wenn ich in Afgha­ni­stan blei­be. Durch Zufall bin ich bei einer Goog­le-Recher­che auf PRO ASYL gesto­ßen und habe eine E‑Mail geschrie­ben. Kur­ze Zeit spä­ter erhielt ich eine Ant­wort – glück­li­cher­wei­se, denn ich stand unter enor­mem Druck. PRO ASYL hat mich sehr unter­stützt, dafür bin ich dank­bar. Ich hat­te mich auch an mei­nen Arbeit­ge­ber gewandt, die GIZ, aber von dort bekam ich die Ant­wort, dass sie mir nicht wirk­lich hel­fen könn­ten, es wür­de alles von der deut­schen Regie­rung abhängen.

Es war wirk­lich kei­ne leich­te Ent­schei­dung für mich, zu gehen. Ich hat­te ganz ande­re Pläne.

Ende Juni haben Sie Ihrem GIZ-Vor­ge­setz­ten geschrie­ben, dass Sie Ihr Zuhau­se ver­las­sen und aus Sicher­heits­grün­den nach Kabul zie­hen müss­ten, von dort aber wei­ter­ar­bei­ten wür­den. War­um haben Sie nicht zu die­sem Zeit­punkt schon eine Gefähr­dungs­an­zei­ge bei der GIZ gestellt?

Das hat­te meh­re­re Grün­de. Ich hat­te gro­ße Hoff­nun­gen in die Frie­dens­ver­hand­lun­gen in Doha, Katar, gesetzt, und wir hat­ten erwar­tet, dass wir eine Eini­gung über die Bil­dung einer Ein­heits­re­gie­rung erzie­len wür­den, und ich dach­te, bis dahin wäre es in der Haupt­stadt­si­cher. Und so war der Plan, dass ich mit mei­ner Fami­lie zunächst in Kabul blei­be. Ich war opti­mis­tisch, dass Afgha­ni­stan eine bes­se­re und hel­le­re Zukunft bevor­steht. Ich hat­te nie vor, mein Land zu ver­las­sen. 2011 war ich ein­mal in Deutsch­land gewe­sen, im Rah­men eines GIZ-Trai­nings­kur­ses. Eini­ge Leu­te sag­ten damals: » Bleib doch da! « Ich habe ihnen geant­wor­tet: »Was sagt ihr da? War­um soll­te ich?« Vor zehn Jah­ren war die Situa­ti­on in Afgha­ni­stan für mich gut. Selbst vor einem Jahr wäre mei­ne Ant­wort noch nega­tiv gewe­sen, wenn mich jemand gefragt hät­te, ob ich das Land ver­las­sen will. Es war wirk­lich kei­ne leich­te Ent­schei­dung für mich, zu gehen. Ich hat­te ganz ande­re Pläne.

Wel­che Plä­ne hat­ten Sie?

Ich hat­te mich für einen zwei­ten Mas­ter­stu­di­en­gang an der Ame­ri­can Uni­ver­si­ty ein­ge­schrie­ben und stu­dier­te im drit­ten Semes­ter Busi­ness Admi­nis­tra­ti­on and Manage­ment. Mein Plan war, mich danach für einen Regie­rungs­pos­ten zu bewer­ben. Aber als die Tali­ban nach und nach alle grö­ße­ren Städ­te unter ihre Kon­trol­le brach­ten, war klar, dass es so nicht wei­ter­geht. Es kam aber noch ein wei­te­rer Grund hin­zu, wes­halb ich nicht frü­her eine Gefähr­dungs­an­zei­ge gestellt habe – näm­lich der, dass die GIZ viel Druck aus­ge­übt hat auf ihre Mitarbeiter.

»In unse­ren Arbeits­tref­fen hat die obe­re Füh­rungs­ebe­ne der GIZ sehr klar kom­mu­ni­ziert, dass jeder Arbeits­ver­trag sofort been­det wer­den wür­de, sobald jemand eine Gefähr­dungs­an­zei­ge stellt.«

Inwie­fern?

In unse­ren Arbeits­tref­fen hat die obe­re Füh­rungs­ebe­ne der GIZ sehr klar kom­mu­ni­ziert, dass jeder Arbeits­ver­trag sofort been­det wer­den wür­de, sobald jemand eine Gefähr­dungs­an­zei­ge stellt. Und nach den inter­nen Regeln der GIZ kann man sich frü­hes­tens zwei­ein­halb Jah­re spä­ter erneut bewer­ben, wenn der Ver­trag auf­ge­löst wird. Na, und so ein­fach gibt man sei­ne Arbeit nicht auf.

Sie haben Afgha­ni­stan dann zusam­men mit Ihrer Fami­lie früh­zei­tig ver­las­sen und sind zunächst nach Paki­stan gegan­gen. Was war das für ein Gefühl, alles aufzugeben?

Das Ein­zi­ge, was mir in den Kopf kam, war, das wir irgend­wie über­le­ben müs­sen. Wir hat­ten kei­ne ande­re Mög­lich­keit. Die Tali­ban hat­ten da schon ange­fan­gen, Häu­ser zu durch­su­chen nach »Ver­rä­tern«. Bevor sie die gro­ßen Städ­te und die Haupt­stadt erober­ten, haben sie mich auf­ge­for­dert, ihnen mei­nen ältes­ten Sohn als Kämp­fer zu über­las­sen. Wir sind im Juli nach Paki­stan geflo­hen und im Sep­tem­ber nach Deutsch­land gekom­men. Es ging so rasend schnell, dass die Regie­rung zusam­men­brach und es kei­ner­lei Struk­tu­ren mehr gab – ich war scho­ckiert, das zu erle­ben. Für sehr vie­le Men­schen gibt es kei­ne Zukunft mehr in Afgha­ni­stan. Die Tali­ban sagen: »Alle Men­schen, die in den ver­gan­ge­nen zwan­zig Jah­ren unter der ‚west­li­chen Besat­zung‘ stu­diert haben, sind nutz­los für das Land. « Über ein­hun­dert ehe­ma­li­ge Regie­rungs­be­am­te wur­den umge­bracht. Jour­na­lis­ten, Akti­vis­ten und Frau­en, die ihre Stim­me erhe­ben, wer­den ent­führt, will­kür­lich ein­ge­sperrt oder schlim­me­res. Gegen­über dem Wes­ten bestrei­ten die Tali­ban das und geben sich ahnungs­los. Nie­mand will dafür ver­ant­wort­lich sein. Und da es kein funk­tio­nie­ren­des Rechts­sys­tem mehr gibt, wird auch nie­mand zur Rechen­schaft gezogen.

Im Janu­ar 2022 hat das BMZ behaup­tet, dass Orts­kräf­te der Ent­wick­lungs­zu­sam­men­ar­beit gar nicht ver­folgt wer­den – zumin­dest sei das nicht nach­prüf­bar. Was löst es in Ihnen aus, das zu hören?

Das Pro­blem ist, dass die GIZ nach der Ver­trags­art geht. Ich habe mit vie­len Kol­le­gen zusam­men­ge­ar­bei­tet, die Sub­un­ter­neh­mer waren oder Werk­ver­trä­ge hat­ten und des­halb kei­ne Chan­ce auf eine Auf­nah­me­zu­sa­ge haben. Aber die Bedro­hung durch die Tali­ban rich­tet sich nicht nach der Art des Ver­trags. Die Per­so­nen, die Poli­zei­kräf­te alpha­be­ti­siert haben, sind zum Bei­spiel höchst­ge­fähr­det, auch wenn sie nicht direkt bei der GIZ ange­stellt waren. Pro­ble­ma­tisch ist auch, dass Kin­der über 18 aus­ge­schlos­sen sind – sie müs­sen zurück­blei­ben, wenn die Fami­lie eine Auf­nah­me­zu­sa­ge erhält. Für eini­ge jun­ge Frau­en wur­den wohl immer­hin in letz­ter Zeit Aus­nah­men gemacht. Es gibt aber noch wei­te­re Pro­ble­me: Vie­le mei­ner frü­he­ren Kol­le­gen haben weder einen Pass noch ein Visum für eines der Nach­bar­län­der. Da nützt ihnen auch eine deut­sche Auf­nah­me­zu­sa­ge nichts, sie kom­men ein­fach nicht raus aus Afghanistan.

Sind Sie auf­grund die­ses Umgangs mit den Orts­kräf­ten von der GIZ enttäuscht?

Nein. Ich habe viel gelernt in den Jah­ren, in denen ich für die GIZ gear­bei­tet habe. Ich bin dank­bar für die Mög­lich­kei­ten: Für die Trai­nings­kur­se, für die Rei­sen inner­halb des Lan­des, für die Erfah­run­gen, die ich gesam­melt habe. Vor allen Din­gen habe ich etwas für die Men­schen getan. Die sind dank­bar dafür, und das ist ein guter Lohn für mich. Man muss auch ver­ste­hen, dass die GIZ all die Pro­jek­te nicht ein­fach auf­ge­ben woll­te, all das, was in jah­re­lan­ger Arbeit ent­stan­den ist. Natür­lich hat sie ein Inter­es­se dar­an, dass das fort­ge­setzt wird, und dafür sind Leu­te nötig. Aber die Gefahr ist groß.

Seit Sep­tem­ber sind Sie mit Ihrer Frau und Ihren fünf Kin­dern in Deutsch­land. Haben Sie das Gefühl, in Hes­sen schon ein biss­chen ange­kom­men zu sein, oder ist noch alles fremd?

Für mich war es nicht so schwie­rig, ich ken­ne ja die west­li­che Kul­tur durch mei­ne Arbeit gut. Aber für mei­ne Frau ist es schwer. Die Kin­der gehen nun zur Schu­le, ich mache einen Sprach­kurs, und mei­ne Frau wird auch bald einen begin­nen. Wir wur­den in eine Unter­kunft gesteckt mit lau­ter Afgha­nen. Einer­seits hilft das, weil wir so nicht allei­ne sind und mit denen zusam­men leben, die unse­re Kul­tur tei­len. Aber es ist wich­tig für uns, Deutsch zu ler­nen und uns in die Gesell­schaft zu inte­grie­ren. Und das ist schwie­rig, wenn man in einer Flücht­lings­un­ter­kunft lebt.

Sie hat­ten in Afgha­ni­stan eine lei­ten­de Posi­ti­on inne, gehör­ten zur Mit­tel­schicht, nun müs­sen Sie hier ganz von vor­ne beginnen…

In der Unter­kunft alles tei­len zu müs­sen und kei­nen Rück­zugs­raum für sich zu haben, ist nicht ein­fach. Es gibt auch vie­le Vor­schrif­ten von der Ein­rich­tungs­lei­tung. Wir dür­fen unse­re Zim­mer zum Bei­spiel nicht deko­rie­ren, uns nicht so ein­rich­ten, wie wir möch­ten, nichts ver­än­dern. Da ste­hen Bet­ten und das war’s – in Afgha­ni­stan sind wir aber zum Bei­spiel gewohnt, auf Mat­ten auf dem Boden zu schla­fen. Hin­zu kommt, dass die gemein­sa­me Nut­zung von Küche, Dusche und Wasch­ma­schi­nen auch ihre Kom­pli­ka­tio­nen mit sich bringt. Men­schen ver­hal­ten sich unter­schied­lich, und es ist nicht immer ein­fach, damit umzu­ge­hen. Aber eine eige­ne Woh­nung zu fin­den für eine sie­ben­köp­fi­ge Fami­lie wie mei­ne ist extrem schwer. Die Deut­schen geben ihre Woh­nun­gen nicht an Neu­an­kömm­lin­ge wie uns, erst recht nicht, wenn man kei­nen Arbeits­ver­trag vor­wei­sen kann. Im Rat­haus haben sie mir gesagt, dass es Jah­re dau­ern kann, bis wir aus der Sam­mel­un­ter­kunft raus­kön­nen. Damit müs­sen wir klar­kom­men. Ich den­ke, die Spra­che zu spre­chen, ist der Schlüs­sel. Das braucht sei­ne Zeit.

Was wür­de Ihnen dar­über hin­aus Teil­ha­be ermöglichen?

Arbeit! Deutsch­land soll­te den Flücht­lin­gen ermög­li­chen, sich schnell in den Arbeits­markt zu inte­grie­ren. Und dafür brau­chen die Flücht­lin­ge eine Art Tutor, jemand, der sie dabei unter­stützt, der ihre Fähig­kei­ten erkennt. Die aller­meis­ten Men­schen wol­len doch arbei­ten. Nur zuhau­se zu sit­zen, ohne etwas tun zu dür­fen, da fühlt man sich wirk­lich nutz­los. Die­ses Nichts­tun führt dazu, dass man von der Gesell­schaft als min­der­wer­tig ange­se­hen wird und sich irgend­wann auch selbst so fühlt. Ohne Arbeit kann man sich kein bes­se­res Leben auf­bau­en. Des­halb ist es so wich­tig, dass es Unter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten gibt für Flücht­lin­ge, ein Netzwerk.

Was sind Ihre Träu­me und Zie­le für ein Leben in Deutschland?

Ich wün­sche mir, das zu errei­chen, was ich in Afgha­ni­stan hat­te: Eine gute Arbeit, ein Haus, ein gere­gel­tes Leben. Ich hof­fe, mei­ne Kin­der wer­den die Schu­le gut abschlie­ßen und dann stu­die­ren oder eine Aus­bil­dung machen. Ich möch­te wie­der posi­ti­ver und erfolg­rei­cher sein als jetzt. Im Moment befin­de ich mich in einer Zwi­schen­pha­se, aber ich den­ke die Schwie­rig­kei­ten, mit denen ich kon­fron­tiert bin, wer­de ich meis­tern. Mein Ziel ist, ein akti­ver Teil der Gesell­schaft zu werden.

(er; tl)

 *Namen sind aus Sicher­heits­grün­den anonymisiert.