Jahr für Jahr errei­chen PRO ASYL Tau­sen­de Anru­fe, Brie­fe und E‑Mails von Flücht­lin­gen und deren Ange­hö­ri­gen. Wo immer es mög­lich ist, leis­ten unse­re Bera­te­rin­nen und Bera­ter kon­kre­te Unter­stüt­zung. Sie hel­fen in recht­li­chen und sozia­len Fra­gen und ver­mit­teln Kon­tak­te zu Bera­tungs­stel­len vor Ort.

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Schutz und Hil­fe orga­ni­sie­ren: PRO ASYL berät Flücht­lin­ge und Ange­hö­ri­ge. Foto: Pro Asyl

Mit Mit­teln aus unse­rem Rechts­hil­fe­fonds ste­hen wir Flücht­lin­gen in ihren Ver­fah­ren zur Sei­te. Die Men­schen sind häu­fig ver­zwei­felt, weil ihnen Behör­den und Gerich­te den drin­gend nöti­gen Schutz ver­sa­gen. Flucht­grün­de wer­den infra­ge gestellt, Berich­te von Fol­ter und Ver­ge­wal­ti­gung wer­den igno­riert. Immer wie­der erle­ben wir, dass unse­re Inter­ven­ti­on eine Wen­de bewirkt: Ver­fah­ren enden mit unse­rer Unter­stüt­zung für die Betrof­fe­nen häu­fig erfolgreich.

Der 16jährige Fah­ru Ali* aus Soma­lia ent­kommt sei­nen isla­mis­ti­schen Ver­fol­gern in letz­ter Sekun­de. Vater, zwei Schwes­tern und zwei Brü­der wur­den bereits ermor­det. Den Glau­bens­krie­gern war das Geschäft der Fami­lie – ein Kino – ein Dorn im Auge. Fah­ru Ali lan­det am Frank­fur­ter Flug­ha­fen und bean­tragt Asyl. Doch die Behör­den lei­ten sei­nen Antrag nicht wei­ter, statt­des­sen neh­men sie den Min­der­jäh­ri­gen in Haft. PRO ASYL erreicht, dass er Schutz erhält.

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Men­schen berät die PRO ASYL-Ein­zel­fall­hil­fe durch­schnitt­lich im Jahr.

Ein­zel­ne Fäl­le beglei­ten wir bis hin zum Ver­fas­sungs­ge­richt oder zum Euro­päi­schen Gerichts­hof für Men­schen­rech­te. Manch­mal haben sol­che Ver­fah­ren eine gro­ße poli­ti­sche Wir­kung. So hat der Gerichts­hof Anfang 2011 Abschie­bun­gen nach Grie­chen­land gestoppt, weil sie gegen die Euro­päi­sche Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on ver­sto­ßen. In der Begrün­dung berief sich der Straß­bur­ger Gerichts­hof aus­drück­lich auf Doku­men­ta­tio­nen und Recher­chen von PRO ASYL.

Reza Ibra­him ist sechs Jah­re alt, als sei­ne Mut­ter mit ihm vor den Tali­ban aus Afgha­ni­stan in den Iran ent­kommt. Zehn Jah­re spä­ter flieht Reza über die Ägä­is nach Grie­chen­land, wo ihn die Küs­ten­wa­che auf­greift und ein­sperrt. Immer wie­der wird Reza Opfer von Gewalt – auch in Maze­do­ni­en, Ser­bi­en und Ungarn. 2014 schafft er es end­lich nach Deutsch­land. Hin­ter ihm lie­gen 16 Jah­re Flucht. Auf­grund der Dub­lin-Ver­ord­nung soll er zurück nach Ungarn. Schließ­lich wird die Abschie­bung gestoppt. Das Asyl­ver­fah­ren fin­det nun in Deutsch­land statt.

Im Dezem­ber 2011 ent­schied der Gerichts­hof der Euro­päi­schen Uni­on, dass die bis dahin übli­che prü­fungs­lo­se Abschie­bung auf Grund­la­ge der Dub­lin-Ver­ord­nung in ande­re EU-Län­der unrechts­mä­ßig ist – auch dies unter Rück­griff auf Infor­ma­tio­nen von PRO ASYL. So kön­nen Pro­zes­se, die wir im Rah­men unse­rer Ein­zel­fall­hil­fe beglei­ten, enor­me Aus­wir­kun­gen auf die Chan­cen ande­rer Schutz­su­chen­der haben

Die jun­ge Bir­mesin Si Thin Thai* nimmt an einer Demons­tra­ti­on für demo­kra­ti­schen Wan­del teil. Als Sol­da­ten gegen die Demons­trie­ren­den vor­ge­hen, flieht sie zu ihrem Bru­der aufs Land. Die­ser wird kurz dar­auf von Sol­da­ten zur Zwangs­ar­beit ver­schleppt. Si Thin Thai kann sich in einem bud­dhis­ti­schen Klos­ter ver­ste­cken. Mona­te spä­ter gelingt ihr die Flucht nach Deutsch­land. Doch ihr Asyl­ge­such wird abge­lehnt. PRO ASYL setzt sich für sie ein – mit Erfolg.

Unser Rechts­hil­fe­fonds für Pro­zess­kos­ten sowie unse­re Ein­zel­fall­hil­fe wer­den durch die Bei­trä­ge unse­rer För­der­mit­glie­der und durch Spen­den finan­ziert. Bit­te unter­stüt­zen Sie die Hil­fe durch Ihre För­der­mit­glied­schaft oder Ihre Spen­de.