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Zweite Aufnahmeaktion im Rahmen des Resettlement-Programms

Am heutigen Dienstag werden 105 irakische Flüchtlinge in Hannover ankommen.
Sie werden über das Resettlement-Programm in Deutschland aufgenommen. Sie gehören zur Gruppe jener besonders schutzbedürftigen Flüchtlinge, die aus dem Irak in die Türkei geflohen waren. Die Flüchtlinge sitzen zum Teil seit Jahren in Lagern fest und warten auf Aufnahmeplätze. In Deutschland erhalten nun 105 Menschen die Chance auf ein neues Leben.
Im September waren bereits 195 Menschen aus dem Flüchtlingslager Choucha in Tunesien im Rahmen des Resettlement-Programms in Deutschland aufgenommen worden.
900 Aufnahmeplätze: Tropfen auf den heißen Stein
Bund und Länder hatten im Dezember 2011 die jährliche Aufnahme von 300 als besonders schutzbedürftig klassifizierter Menschen im Rahmen des UN-Resettlementprogramms beschlossen. Bis 2014 sollen insgesamt 900 Flüchtlinge Aufnahme finden.
Unterdessen, unter dem Druck des gewaltsamen Konflikts in Syrien, spitzt sich die Situation in den Flüchtlingslagern jenseits der syrischen Grenze dramatisch zu. UNHCR hat inzwischen über 300 000 syrische Flüchtlinge in den Nachbarstaaten registriert, bis zum Jahresende werden 710 000 Flüchtlinge erwartet. – Angesichts dieser Zahl sind die 900 Plätze des Resettlementprogramms nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein.
PRO ASYL fordert mehr Resettlement-Plätze
Um die Nachbarländer Syriens zu entlasten, fordert PRO ASYL nicht nur die Aufnahme syrischer Flüchtlinge in Deutschland, sondern bekräftigt auch die Forderung nach der Ausweitung des Resettlement-Programms.
Bundespolitiker und Landesinnenminister sollten nicht nur von Flüchtlingshilfe reden, sondern handeln! Eine Gelegenheit, die Aufnahmezahl von Flüchtlingen für das nächste Jahr deutlich zu erhöhen, wäre spätestens die Konferenz der Innenminister von Bund und Ländern Anfang Dezember.
Zahlreiche Kommunen zur Aufnahme von Flüchtlingen bereit
PRO ASYL begrüßt die Aufnahme der heute eintreffenden irakischen Flüchtlinge. Sie werden von Kommunen in Hessen, Bayern, Brandenburg, Rheinland-Pfalz und im Saarland aufgenommen. Dutzende Kommunen hatten sich zuvor, angeregt durch die Kampagne „Save-me“, zur Aufnahme von Flüchtlingen ausdrücklich bereit erklärt.
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