08.03.2012

Im Vor­feld des heu­ti­gen EU-Innen­mi­nis­ter­tref­fens haben der deut­sche Innen­mi­nis­ter und sechs sei­ner euro­päi­schen Amts­kol­le­gen den grie­chi­schen Grenz­schutz als unzu­rei­chend kri­ti­siert und for­der­ten, die Tür­kei stär­ker in die Flücht­lings­ab­wehr einzubeziehen.

PRO ASYL ver­weist auf die Tat­sa­che, dass in der Tür­kei über­haupt kein Schutz­sys­tem exis­tiert. Wer die Abrie­ge­lung der grie­chisch-tür­ki­schen Land­gren­ze for­dert, will Flücht­lin­gen den Zugang zu Schutz ver­wei­gern und nimmt damit schwers­te Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen bil­li­gend in Kauf. Wer­den ira­ki­sche und ira­ni­sche Flücht­lin­gen in die Tür­kei zurück­ge­wie­sen, dro­hen ihnen Abschie­bung bis in die Verfolgerstaaten.

Aus Sicht von PRO ASYL han­deln Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Fried­rich und sei­ne öster­rei­chi­sche Amts­kol­le­gin Mikl-Leit­ner unver­ant­wort­lich. Mit der Bemer­kung, dass die grie­chisch-tür­ki­sche Land­gren­ze „offen wie ein Scheu­nen­tor“ (Mikl-Leit­ner) oder der Dro­hung der Wie­der­ein­füh­rung von Grenz­kon­trol­len in der EU (Fried­rich) bedie­nen die Innen­mi­nis­ter in ers­ter Linie Ressentiments.

„Bun­des­in­nen­mi­nis­ter Fried­rich setzt auf Popu­lis­mus. Flücht­lings­schutz und die Men­schen­rech­te an der EU-Außen­gren­ze Grie­chen­land-Tür­kei spie­len für ihn kei­ne Rol­le“, so Karl Kopp, Europa­re­fe­rent von PRO ASYL.

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