15.09.2017
Image
»Hier erklärt man dir: Du bekommst keinen Schutz!« Die Fluchtgeschichte von Ramin Mohabat, Journalist aus Afghanistan, der Schutz in Deutschland suchte. Foto: Cover des Hefts zum Tag des Flüchtlings

Unter dem Motto »Vielfalt verbindet« finden bundesweit in mehr als 500 Städten und Gemeinden tausende Veranstaltungen statt. Wichtige Themen sind: Familiennachzug, Kritik an Abschiebungen nach Afghanistan und Flagge zeigen gegen Rassismus. »Flüchtlingsrechte sind Menschenrechte« ist das Motto zum Tag des Flüchtlings am 29. September.

Par­al­lel zum Bun­des­tags­wahl­kampf wer­ben Kir­chen, Kom­mu­nen, Gewerk­schaf­ten, Wohl­fahrts­ver­bän­de, Migrant*innenorganisationen, Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten und Initia­ti­ven für gesell­schaft­li­chen Zusam­men­halt. Der Öku­me­ni­sche Vor­be­rei­tungs­aus­schuss (ÖVA) geht davon aus, dass dabei fol­gen­de The­men und For­de­run­gen im Mit­tel­punkt der Inter­kul­tu­rel­len Woche ste­hen.

Familien gehören zusammen

Das Recht als Fami­lie zusam­men zu leben, muss für alle Men­schen in Deutsch­land gel­ten. Die Tren­nung von Fami­li­en­mit­glie­dern, die im Her­kunfts­land oder auf dem Flucht­weg zurück­ge­blie­ben sind, ist für die Betrof­fe­nen sehr belas­tend und nicht sel­ten trau­ma­ti­sie­rend. Die Fami­li­en­ein­heit ist ent­schei­dend dafür, dass Inte­gra­ti­on gelingt. Wer mit dem Her­zen in Sor­ge um sei­ne Liebs­ten ist, kann nicht ankom­men, wird nicht gut Deutsch ler­nen und dem neu­en Lebens­ab­schnitt posi­tiv begeg­nen kön­nen. PRO ASYL hat hier­zu eine Kam­pa­gne gestar­tet, die noch unter­zeich­net wer­den kann. 

Keine Abschiebungen in Kriegs- und Krisengebiete

Abschie­bun­gen in lebens­ge­fähr­li­che Gebie­te sind inak­zep­ta­bel. Nie­mand darf in eine Regi­on zurück geschickt wer­den, in der sein Leben durch Krieg und Gewalt bedroht ist. Die Kir­chen haben deut­li­che Kri­tik ins­be­son­de­re an den Sam­mel­ab­schie­bun­gen nach Afgha­ni­stan geübt. Dia­ko­nie Deutsch­land hat sich gegen Abschie­bun­gen nach Afgha­ni­stan positioniert.

Rassismus entgegen treten

Hier heißt es, sich aktiv in gesell­schaft­li­che und poli­ti­sche Pro­zes­se ein­zu­brin­gen, Posi­ti­on zu bezie­hen und Hal­tung zu zei­gen. Zum Mot­to der Inter­kul­tu­rel­len Woche der von den Kir­chen beru­fe­ne Öku­me­ni­sche Vor­be­rei­tungs­aus­schuss Anre­gun­gen und Fra­ge­stel­lun­gen ver­öf­fent­licht. Dazu gehö­ren auch die The­men Woh­nen, Bil­dung Arbeit, gesetz­li­che Blei­be­rechts­re­ge­lung sowie der Zugang zu einem fai­ren Asyl­ver­fah­ren in Europa.

Tag des Flüchtlings

Der Tag des Flücht­lings ist inte­gra­ler Bestand­teil der Inter­kul­tu­rel­len Woche. Unter dem Slo­gan »Ich ver­tei­di­ge dei­ne Rech­te« bezie­hen Flücht­lin­ge für Men­schen­rech­te Posi­ti­on, so wie  Jour­na­list Ramin Moha­bat, der in Afgha­ni­stan von den Tali­ban bedroht wur­de und Schutz in Deutsch­land such­te. Unterstützter*innen von Flücht­lings- und Men­schen­rech­ten kön­nen bei der PRO ASYL-Akti­on mit­ma­chen.

Das Heft zum Tag des Flücht­lings 2017 gibt es hier.

Tausende Veranstaltungen geplant

Infor­ma­tio­nen zu den loka­len Ver­an­stal­tun­gen fin­den sich in der Ver­an­stal­tungs­da­ten­bank der Inter­kul­tu­rel­len Woche. Dort kann nach Ort, Bun­des­land, Post­leit­zahl und Datum recher­chiert wer­den. Die Eröff­nungs­ver­an­stal­tung fin­det am 18.September in Offen­bach am Main statt. Alle Infos zum Auf­takt gibt es hier. 

Weitere Infor­ma­tio­nen zur Inter­kul­tu­rel­len Woche.