30.09.2016

Anläss­lich des bun­des­wei­ten Tags des Flücht­lings for­dert PRO ASYL einen Stopp der Vor­be­rei­tun­gen von Abschie­bun­gen nach Afgha­ni­stan. Ges­tern ver­öf­fent­lich­te die bri­ti­sche Zei­tung The Guar­di­an gehei­me Plä­ne der EU, laut denen die Ent­wick­lungs­hil­fe als Druck­mit­tel benutzt wer­den soll, um das kriegs­ge­beu­tel­te Land dazu zu zwin­gen, 80.000 Afgha­nen zurück­zu­neh­men. PRO ASYL hat­te bereits Anfang des Jah­res über die Erpres­ser-Stra­te­gie aus Brüs­sel berichtet.

»Das ist eine glat­te Erpres­sung der afgha­ni­schen Regie­rung. Abschie­bun­gen nach Afgha­ni­stan sind ver­ant­wor­tungs­los. Die Sicher­heits­la­ge dort ist deso­lat. Die Zahl der Toten und Anschlä­ge steigt, Afgha­ni­stan ist alles ande­re als sicher. Über 1.600 Tote und mehr als 3.500 Ver­letz­te unter der afgha­ni­schen Zivil­be­völ­ke­rung im ers­ten Halb­jahr 2016 spre­chen eine deut­li­che Spra­che«, so PRO ASYL-Geschäfts­füh­rer Gün­ter Burkhardt .

PRO ASYL hat eine Pro­test­ak­ti­on gegen Abschie­bun­gen nach Afgha­ni­stan gestar­tet und for­dert fai­re Asyl­ver­fah­ren sowie einen siche­ren Auf­ent­halts­sta­tus für Afgha­nen. Im August ist die Schutz­quo­te in Deutsch­land auf unter 50% ein­ge­bro­chen, obwohl sich die Situa­ti­on in Afgha­ni­stan in kei­ner Wei­se zum Bes­se­ren ver­än­dert hat. In Grie­chen­land sit­zen der­weil Tau­sen­de Afgha­nen fest, ihnen droht ohne Prü­fung der Schutz­be­dürf­tig­keit die Rück­über­stel­lung in die Türkei.

Heu­te bege­hen wir den Tag des Flücht­lings. Um 13 Uhr wird Bun­des­tag­prä­si­dent Lam­mert auf Initia­ti­ve von Dia­ko­nie und Cari­tas zusam­men mit ande­ren zivil­ge­sell­schaft­li­chen Orga­ni­sa­tio­nen ein Signal des Will­kom­mens set­zen. Hof­fen wir, dass es bei den Ver­ant­wort­li­chen ankommt, denn es steht nicht weni­ger auf dem Spiel, als das indi­vi­du­el­le Recht auf Asyl in Europa.

Für Inter­view­an­fra­gen wen­den Sie sich bit­te an die Pres­se­stel­le.

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