18.06.2010

PRO ASYL: Ende der Kum­pa­nei mit Gaddafi

Anläss­lich des Inter­na­tio­na­len Tag des Flücht­lings for­dert PRO ASYL die Euro­päi­sche Uni­on und ihre Mit­glied­staa­ten erneut auf, Koope­ra­tio­nen mit Liby­en im Bereich der Flucht- und Migra­ti­ons­kon­trol­le zu been­den. „Wenn Euro­pa einen Rest von Anstand und Glaub­wür­dig­keit in Men­schen­rechts­fra­gen zurück­ge­win­nen will, dann muss die­ses trau­ri­ge und blu­tigs­te Kapi­tel euro­päi­scher Flücht­lings­po­li­tik been­det wer­den“, so Karl Kopp, Europa­re­fe­rent von PRO ASYL. Die Kum­pa­nei mit Gad­da­fi sei ein Armuts­zeug­nis. Euro­pa mache sich mit­schul­dig an schwers­ten Menschenrechtsverletzungen.

PRO ASYL begrüßt, dass das Euro­pa­par­la­ment sich ges­tern zu einer unmiss­ver­ständ­li­chen Ver­ur­tei­lung Liby­ens ange­sichts der sys­te­ma­ti­schen Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen gegen­über Flücht­lin­gen durch­rin­gen konn­te. Die Euro­pa­par­la­men­ta­ri­er for­dern die EU-Mit­glied­staa­ten und die euro­päi­sche Grenz­schutz­agen­tur FRONTEX auf, Abschie­bun­gen und Zurück­wei­sun­gen nach Liby­en unver­züg­lich zu been­den. In der Ent­schlie­ßung heißt es, dass es in den liby­schen „Auf­fang­la­gern zu Miss­hand­lun­gen, Fol­ter und Ermor­dun­gen“ kom­me und dass „Flücht­lin­ge im men­schen­lee­ren Grenz­ge­biet zwi­schen Liby­en und ande­ren afri­ka­ni­schen Staa­ten aus­ge­setzt wer­den“. Das Euro­pa­par­la­ment erin­nert die Mit­glied­staa­ten und die EU-Kom­mis­si­on dar­an, dass im Land des Dik­ta­tors Gad­da­fi, „Flücht­lin­ge stets von einer Abschie­bung in ihre Her­kunfts- oder Tran­sit­län­der bedroht sind, ohne dass die Kri­te­ri­en der Gen­fer Kon­ven­ti­on zur Anwen­dung kom­men, und sie damit von Ver­fol­gung und Tod bedroht sind“.

Das Euro­pa­par­la­ment zu Libyen »

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