27.07.2010
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Flüchtlingsboot an der italienischen Küste (Foto: J.Gleitze)

Mit der Öff­nung von 28 Haft­zen­tren hat Liby­en etwa 3.000 Flücht­lin­ge und Migran­ten frei­ge­las­sen und ihnen eine Auf­ent­halts­er­laub­nis für drei Mona­te gege­ben, um sich Arbeit zu suchen. Es ist unklar, war­um Gad­da­fi plötz­lich alle Lager öff­nen ließ und wie sich das Regime in Zukunft ver­hal­ten wird. Unter den Ent­las­se­nen befin­den sich auch rund 400 Eri­tre­er, von

Mit der Öff­nung von 28 Haft­zen­tren hat Liby­en etwa 3.000 Flücht­lin­ge und Migran­ten frei­ge­las­sen und ihnen eine Auf­ent­halts­er­laub­nis für drei Mona­te gege­ben, um sich Arbeit zu suchen. Es ist unklar, war­um Gad­da­fi plötz­lich alle Lager öff­nen ließ und wie sich das Regime in Zukunft ver­hal­ten wird.

Unter den Ent­las­se­nen befin­den sich auch rund 400 Eri­tre­er, von denen 205 nach einer Revol­te Ende Juni ins süd­li­by­sche Braq ver­schleppt wor­den waren. Sie kön­nen die Wüs­ten­stadt, in die sie nach der Frei­las­sung gebracht wur­den, jedoch nicht ver­las­sen, da ihre Auf­ent­halts­er­laub­nis nur hier gilt. So kön­nen sie sich kei­ne Arbeit suchen, haben aber auch sonst kei­ner­lei Ein­künf­te und sind somit sich selbst über­las­sen. Letzt­end­lich ist es denk­bar, dass sie über kurz oder lang wie­der zur Abschie­bung anstehen.

Die Haft­zen­tren in Liby­en wer­den zum Teil von Ita­li­en finan­ziert, das ein bila­te­ra­les Abkom­men mit Liby­en unter­zeich­net hat. Seit neu­es­tem wird das Abfan­gen von Flücht­lin­gen auf Hoher See und Rück­schie­bun­gen in liby­sche Haft­zen­tren jedoch auch von Mal­ta prak­ti­ziert.

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