22.07.2010
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Flüchtlingslager auf Malta (Foto: Myriam Thyes)

Eine Grup­pe soma­li­scher Flücht­lin­ge wur­de vor eini­gen Tagen in mal­te­si­schen Gewäs­sern auf­ge­grif­fen. Ein Teil durf­te ein­rei­sen, der ande­re Teil wur­de nach Liby­en zurück­ge­scho­ben. Damit reiht sich Mal­ta nach Ita­li­en ein in die Rie­ge der Staa­ten, die Schutz­su­chen­de auf See zurück­wei­sen ohne Beach­tung gel­ten­der Konventionen. Wie es zu der Auf­tei­lung der Grup­pe von Flücht­lin­gen kam, ist

Eine Grup­pe soma­li­scher Flücht­lin­ge wur­de vor eini­gen Tagen in mal­te­si­schen Gewäs­sern auf­ge­grif­fen. Ein Teil durf­te ein­rei­sen, der ande­re Teil wur­de nach Liby­en zurück­ge­scho­ben. Damit reiht sich Mal­ta nach Ita­li­en ein in die Rie­ge der Staa­ten, die Schutz­su­chen­de auf See zurück­wei­sen ohne Beach­tung gel­ten­der Konventionen.

Wie es zu der Auf­tei­lung der Grup­pe von Flücht­lin­gen kam, ist frag­wür­dig. UNHCR und ande­re Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen haben die offi­zi­el­len Aus­sa­gen der mal­te­si­schen Armee dazu öffent­lich in Zwei­fel gezo­gen. Zunächst hieß es, die 27 an die liby­schen Behör­den über­ge­be­nen Flücht­lin­ge hät­ten sich frei­wil­lig dafür ent­schie­den. Eine Aus­sa­ge, die stut­zig macht: war­um soll­ten Men­schen, die unter gro­ßen Gefah­ren und Ent­beh­run­gen bis vor die euro­päi­sche Küs­te gekom­men sind, frei­wil­lig nach Liby­en wol­len, wo ihnen ein unge­wis­ses Schick­sal droht? Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen in Liby­en und an den euro­päi­schen Außen­gren­zen doku­men­tiert auch der ita­lie­ni­sche Jour­na­list Gabrie­le del Gran­de für Fort­ress Euro­pe, aktu­ell mit einem Kom­men­tar zur neu­en mal­te­si­schen Praxis.

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