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Protest gegen „Festung Europa“: Flüchtlinge marschieren zum EU-Gipfel in Brüssel
Der Protest gegen die tödliche Abschottungspolitik der EU erreicht eine neue, europäische Dimension: Unter dem Motto „Freedom not Frontex“ startet ein Netzwerk internationaler Flüchtlingsgruppen einen Marsch von Straßburg nach Brüssel.
Der von verschiedenen Aktionen flankierte, knapp vier Wochen lange Marsch über 450 Kilometer findet parallel zu den Europaparlamentswahlen und zum Treffen der europäischen Staats- und Regierungschefs in Brüssel Ende Juni statt. Ein Schwerpunkt des Gifpels wird die Asylpolitikpolitik der EU sein.
Die Flüchtlinge richten ihren Protest an die Verantwortlichen auf höchster Ebene der europäischen Flüchtlingspolitik, die auf Flüchtlingskatastrophen wie vor Lampedusa 2013 nur mit immer schärferen Abschottungsmaßnahmen reagieren. Die Protestierenden fordern unter anderem die Abschaffung der Dublin-Gesetzgebungen und die Abschaffung der europäischen Grenzagentur Frontex und dem hoch-technisisierten Überwachungssystem Eurosur.
Start auf dem Berliner Oranienplatz
In Deutschland bildet am 17. Mai eine Aktion auf dem Berliner Oranienplatz den symbolischen Auftakt des Marsches. Am 18. Mai wollen sich die Gruppen aus verschiedenen europäischen Ländern in Kehl vereinen, um gemeinsam die Europabrücke von Kehl nach Straßburg zu überqueren, von wo aus der Marsch am 20. Mai offiziell startet. Einer Sprecherin der Protestierenden zufolge rechnen die Veranstalterinnen und Veranstalter mit bis zu 500 teilnehmenden Flüchtlingen aus mehreren europäischen Ländern. Die Route verläuft durch Deutschland, Frankreich, Luxemburg und Belgien. Während des EU-Gipfels wollen die Flüchtlinge in Brüssel vom 20. bis 28. Juni eine Aktionswoche veranstalten – geplant sind unter anderem ein alternativer Gipfel – nämlich der internationalen Flüchtlingsbewegung – und Gegendemonstrationen.
Weitere Informationen erteilen die Protestierenden auf ihrem Blog.
Berlin schickt Oranienplatzflüchtlinge in die Obdachlosigkeit (27.08.14)
Refugees: Proteste gehen weiter (06.05.14)
Nach Lampedusa: EU-Kommission recycelt flüchtlingsfeindliche Vorschläge (05.12.13)