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Polizeigewalt in griechischem Haftlager für Flüchtlinge dokumentiert
In dem völlig überfüllten Internierungslager Pagani auf der Insel Lesbos kommt es immer wieder zu Polizeigewalt. Nach dem Besuch des Lagers durch den griechischen Staatsminister Spyridonas Vougias in der vergangenen Woche kam es dort erneut zu Protesten, die teilweise gewaltsam niedergeschlagen wurden. Nachdem jugendliche Insassen Matratzen angezündet hatten, wurden mehrere Personen beim Verlassen ihrer Zelle
In dem völlig überfüllten Internierungslager Pagani auf der Insel Lesbos kommt es immer wieder zu Polizeigewalt. Nach dem Besuch des Lagers durch den griechischen Staatsminister Spyridonas Vougias in der vergangenen Woche kam es dort erneut zu Protesten, die teilweise gewaltsam niedergeschlagen wurden. Nachdem jugendliche Insassen Matratzen angezündet hatten, wurden mehrere Personen beim Verlassen ihrer Zelle geschlagen. Ein 17-jähriger Kurde sogar bis zur Bewusstlosigkeit, er wurde in ein Krankenhaus gebracht.
Es gibt zahlreiche Zeugenaussagen, einige davon auf Video, die die Vorfälle bestätigen. Projektmitarbeiter von PRO ASYL waren vor Ort. Noch am Freitag zeigte Efthalia Pappa, Direktorin des Ökumenischen Flüchtlingsprogramm der griechisch-orthodoxen Kirche (ERP), die Verantwortlichen an. Die Staatsanwaltschaft hat bereits eine Untersuchung eingeleitet. Unabhängig davon muss das Lager schnellstmöglich geschlossen werden. Pagani ist völlig überfüllt, die sanitären Einrichtungen sind unhygienisch, der Gestank in einigen Räumen unerträglich. Schutzsuchende werden dort und in ähnlichen griechischen Einrichtungen oft monatelang festgehalten.
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