07.05.2010
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Lager Misratah in Libyen (Foto: Fortress Europe)

Anfang der Woche wur­den 149 Mali­er aus Liby­en abge­scho­ben, wie aus einer Pres­se­er­klä­rung der Selbst­hil­fe­grup­pe der Aus­ge­wie­se­nen Malis (Asso­cia­ti­on Malièn­ne des Expul­sés – AME, ein Part­ner­pro­jekt von med­ico inter­na­tio­nal) her­vor­geht. Es war die jüngs­te von drei Sam­mel­ab­schie­bun­gen nach Mali seit Sep­tem­ber 2009. Laut AME gaben die Abge­scho­be­nen an, unter Ein­satz von Waf­fen­ge­walt fest­ge­nom­men wor­den zu sein.

Anfang der Woche wur­den 149 Mali­er aus Liby­en abge­scho­ben, wie aus einer Pres­se­er­klä­rung der Selbst­hil­fe­grup­pe der Aus­ge­wie­se­nen Malis (Asso­cia­ti­on Malièn­ne des Expul­sés – AME, ein Part­ner­pro­jekt von med­ico inter­na­tio­nal) her­vor­geht. Es war die jüngs­te von drei Sam­mel­ab­schie­bun­gen nach Mali seit Sep­tem­ber 2009.

Laut AME gaben die Abge­scho­be­nen an, unter Ein­satz von Waf­fen­ge­walt fest­ge­nom­men wor­den zu sein. Vie­le ste­hen unter Schock und sind auf­grund kata­stro­pha­ler Haft­be­din­gun­gen in Liby­en erkrankt. Die Mehr­heit war zwi­schen vier und sechs Mona­ten inhaf­tiert – ohne juris­ti­sches Ver­fah­ren und ohne jede Betreu­ung. Den Zeu­gen­aus­sa­gen zufol­ge sind unge­fähr 600 Frau­en aus ver­schie­de­nen afri­ka­ni­schen Staa­ten wei­ter­hin inhaf­tiert. Sie wer­den ent­wür­di­gend behan­delt und sind Opfer phy­si­scher und sexu­el­ler Gewalt. Auch Kin­der wer­den oft­mals inhaftiert.

Immer wie­der ver­wei­gert Euro­pa Flücht­lin­gen Hil­fe und Schutz und schickt sie statt­des­sen in die Haft­la­ger einer Dik­ta­tur zurück. In Liby­en exis­tiert kein Flücht­lings­schutz­sys­tem und Schutz­su­chen­de sind von der Abschie­bung in ihre Her­kunfts- und Ver­fol­ger­staa­ten bedroht. Eini­ge der nun Abge­scho­be­nen in Mali konn­ten von der AME erst­ver­sorgt wer­den – ihre Situa­ti­on vor Ort bleibt aber problematisch.

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