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Abgeschobene Malier berichten über libysche Gefängnisse

Anfang der Woche wurden 149 Malier aus Libyen abgeschoben, wie aus einer Presseerklärung der Selbsthilfegruppe der Ausgewiesenen Malis (Association Maliènne des Expulsés – AME, ein Partnerprojekt von medico international) hervorgeht. Es war die jüngste von drei Sammelabschiebungen nach Mali seit September 2009. Laut AME gaben die Abgeschobenen an, unter Einsatz von Waffengewalt festgenommen worden zu sein.
Anfang der Woche wurden 149 Malier aus Libyen abgeschoben, wie aus einer Presseerklärung der Selbsthilfegruppe der Ausgewiesenen Malis (Association Maliènne des Expulsés – AME, ein Partnerprojekt von medico international) hervorgeht. Es war die jüngste von drei Sammelabschiebungen nach Mali seit September 2009.
Laut AME gaben die Abgeschobenen an, unter Einsatz von Waffengewalt festgenommen worden zu sein. Viele stehen unter Schock und sind aufgrund katastrophaler Haftbedingungen in Libyen erkrankt. Die Mehrheit war zwischen vier und sechs Monaten inhaftiert – ohne juristisches Verfahren und ohne jede Betreuung. Den Zeugenaussagen zufolge sind ungefähr 600 Frauen aus verschiedenen afrikanischen Staaten weiterhin inhaftiert. Sie werden entwürdigend behandelt und sind Opfer physischer und sexueller Gewalt. Auch Kinder werden oftmals inhaftiert.
Immer wieder verweigert Europa Flüchtlingen Hilfe und Schutz und schickt sie stattdessen in die Haftlager einer Diktatur zurück. In Libyen existiert kein Flüchtlingsschutzsystem und Schutzsuchende sind von der Abschiebung in ihre Herkunfts- und Verfolgerstaaten bedroht. Einige der nun Abgeschobenen in Mali konnten von der AME erstversorgt werden – ihre Situation vor Ort bleibt aber problematisch.
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