Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge stapeln sich Hunderttausende unbearbeitete Asylanträge. Ein großer Teil der Asylsuchenden verliert deshalb Monate, ja oft Jahre mit bangem Warten auf die Entscheidung. Dabei haben viele Anspruch auf Schutz: Bei den Hauptherkunftsländern wie Syrien oder Irak sind die Anerkennungsquoten sehr hoch. Zugleich wird aber die individuelle und faire Prüfung des Asylantrags – der Kern des Asylrechts – zunehmend durch Hauruck-Verfahren ausgehebelt: Immer mehr Schutzsuchende aus angeblich „sicheren Herkunftsländern“ werden Schnellverfahren unterzogen, in denen sie kaum Chancen haben, ihre Fluchtgründe darzulegen.