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Italien macht dicht
In den letzten Tagen haben sich erneut Flüchtlinge aus Nordafrika auf den Weg nach Europa gemacht. Für 35 Menschen war die Reise am vergangenen Sonntag tödlich. Ihr Boot kenterte kurz nachdem es von der tunesischen Hafenstadt Zarzis aus in See gestochen war. Nur fünf Männer überlebten das Unglück und trieben die Nacht über im Wasser,
In den letzten Tagen haben sich erneut Flüchtlinge aus Nordafrika auf den Weg nach Europa gemacht. Für 35 Menschen war die Reise am vergangenen Sonntag tödlich. Ihr Boot kenterte kurz nachdem es von der tunesischen Hafenstadt Zarzis aus in See gestochen war. Nur fünf Männer überlebten das Unglück und trieben die Nacht über im Wasser, bevor sie ein anderes Flüchtlingsboot an Bord nahm und nach Lampedusa brachte.
Besonders besorgniserregend ist eine weitere Meldung: Danach versuchte eine marokkanische Fähre mit Ägyptern, Libyern, Marokkanern sowie Algeriern an Bord auf ihrem Weg von Misurata (Libyen) nach Marokko einen Zwischenhalt in Sizilien einzulegen, um aufzutanken. Der italienische Innenminister wies das Verteidigungsministerium sogleich an, das Schiff von einem Eindringen in italienische Gewässer abzuhalten. Solange Unklarheit über die 1.800 Passagiere bestehe, sollten diese nicht in italienisches Hoheitsgebiet gelangen. Berichten zufolge verweigerte auch Malta der Fähre einen Zwischenstopp. Nach Angaben der Küstenwache könnte das Boot nun wieder in Richtung Libyen unterwegs sein. UNHCR-Sprecherin Laura Boldrini führte Italiens Abweisung auf die Paranoia der südlichen EU-Staaten vor einer Massenflucht aus Nordafrika zurück. „Diese Nordafrikaner könnten in das Land zurückgeschickt werden, aus dem sie geflohen sind“, mahnte sie. Die Bestätigung dieser Befürchtungen wäre fatal.
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