16.07.2013

Ange­sichts der deut­lich gestie­ge­nen Asyl­an­trags­zah­len fol­gert Innen­mi­nis­ter Fried­rich, nun müs­se „der Auf­ent­halt derer, die nur aus miss­bräuch­li­chen oder asyl­frem­den Grün­den zu uns kom­men, schnell been­det wer­den.“ Fried­rich unter­stellt damit, der Anstieg sei auf mas­sen­haf­ten Asyl­miss­brauch zurück­zu­füh­ren. Das schürt Res­sen­ti­ments gegen Asyl­su­chen­de. Wie gefähr­lich dies ist, zei­gen Pro­tes­te gegen Asyl­be­wer­ber­un­ter­künf­te in Ber­lin-Hel­lers­dorf und an ande­ren Orten, bei denen ras­sis­ti­sche Unter­tö­ne an der Tages­ord­nung sind.

Nicht die Schutz­su­chen­den sind ver­ant­wort­lich für die hohen Asyl­an­trags­zah­len, son­dern die Situa­ti­on in ihren Her­kunfts­län­dern. Die hohe Zahl von Asyl­an­trä­gen aus der Rus­si­schen Föde­ra­ti­on geht auf die kata­stro­pha­le Men­schen­rechts­la­ge im Nord­kau­ka­sus zurück. In Tsche­tsche­ni­en, Dage­stan und Ingu­sche­ti­en herr­schen Will­kür und Ver­fol­gung von staat­li­cher Sei­te und Gewalt­ta­ten sei­tens isla­mis­ti­scher Grup­pen. An zwei­ter und drit­ter Stel­le der Haupt­her­kunfts­län­der ste­hen Syri­en und Afghanistan.

Mit sei­ner Aus­sa­ge bekräf­tigt Fried­rich zugleich sei­ne bis­he­ri­ge Stra­te­gie, Asyl­su­chen­de aus ver­meint­lich siche­ren Her­kunfts­re­gio­nen in Schnell­ver­fah­ren zu prio­ri­sie­ren und Ver­fah­ren von Schutz­su­chen­den mit guten Aner­ken­nungs­chan­cen auf die lan­ge Bank zu schie­ben. Dies hat schon in den ers­ten Mona­ten des Jah­res zu einer noch­mals dras­ti­schen Ver­län­ge­rung der Asyl­ver­fah­rens­dau­er gera­de für die­je­ni­gen geführt, die rela­tiv gute Aner­ken­nungs­chan­cen haben. Die Stra­te­gie Fried­richs unter­wirft die einen Flücht­lin­ge vor­ein­ge­nom­me­nen Schnell­ver­fah­ren, die ande­ren ver­lie­ren Jah­re ihres Lebens in per­ma­nen­ter Ungewissheit.

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