15.05.2009

PRO ASYL hat den Vize­prä­si­den­ten der EU-Kom­mis­si­on, Jac­ques Bar­rot, ges­tern in einem offe­nen Brief auf­ge­for­dert, sich end­lich zu den Ver­stö­ßen Ita­li­ens gegen die Men­schen­rech­te von Boots­flücht­lin­gen zu äußern. Die Zurück­wei­sungs­pra­xis der ita­lie­ni­schen Mari­ne ver­let­ze inter­na­tio­na­les Flücht­lings­recht, die Euro­päi­sche Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on und EU-Recht. In Liby­en exis­tie­re kein Flücht­lings­schutz­sys­tem und die Schutz­su­chen­den sei­en von der Ket­ten­ab­schie­bung in ihre Her­kunfts-/Ver­fol­ger­staa­ten bedroht.

PRO ASYL appel­liert des­halb an Jac­ques Bar­rot, sich dafür ein­zu­set­zen, dass das EU-Mit­glieds­land die­se völ­ker­rechts­wid­ri­gen Prak­ti­ken unver­züg­lich been­det. Außer­dem sol­le die Kom­mis­si­on die Initia­ti­ve ergrei­fen und die nach Liby­en zurück­ge­schick­ten Boots­flücht­lin­ge zurück­ho­len. Falls die Euro­päi­sche Uni­on nicht wil­lens sei, gegen den hun­dert­fa­chen Völ­ker­rechts­bruch durch Ita­li­en vor­zu­ge­hen, füge sie dem inter­na­tio­na­len Flücht­lings­schutz­sys­tem einen gro­ßen Scha­den zu.

gez. Karl Kopp

Europa­re­fe­rent

Vor­stands­mit­glied von ECRE, dem Euro­päi­schen Flüchtlingsrat

Offe­ner Brief von PRO ASYL an Jac­ques Barrot

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