03.09.2013
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Kurdische Flüchtlinge aus Syrien im Irak. Bild: flickr/ beatrice.dillies

Nach der Einigung der Minister und Senatoren der CDU- und CSU-geführten Innenressorts der Länder und des Bundesinnenministers ist noch unklar, wie viele Personen aufgenommen werden sollen.

Die Minis­ter und Sena­to­ren der CDU- und CSU-geführ­ten Innen­res­sorts der Län­der sowie der Bun­des­in­nen­mi­nis­ter haben sich nach Anga­ben des Innen­mi­nis­te­ri­ums Meck­len­burg Vor­pom­mern auf wei­te­re Schrit­te zur Auf­nah­me von syri­schen Bür­ger­kriegs­flücht­lin­gen geeinigt.

Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Bay­ern und Thü­rin­gen haben in eige­nen Pres­se­mit­tei­lun­gen erklärt, syri­sche Flücht­lin­ge zusätz­lich zum von der Bun­des­re­gie­rung beschlos­se­nen Kon­tin­gent von 5.000 Per­so­nen auf­zu­neh­men. Die Auf­nah­me­an­ord­nung Thü­rin­gens liegt offen­bar der­zeit beim Bun­des­in­nen­mi­nis­ter, der noch zustim­men soll. Was Meck­len­burg-Vor­pom­mern und Bay­ern kon­kret pla­nen, ins­be­son­de­re in wel­chem Umfang sie auf­neh­men, haben die­se bei­den Län­der noch nicht mitgeteilt.

Begren­zun­gen des Aufnahmeumfangs 

Bis­lang hat­ten Nie­der­sach­sen, Rhein­land-Pfalz, Schles­wig-Hol­stein, Baden-Würt­tem­berg, Nord­rhein-West­fa­len, Ham­burg und Bre­men Auf­nah­me­an­ord­nun­gen erlas­sen oder ange­kün­digt, wobei Baden-Würt­tem­berg die Zahl der auf­zu­neh­men­den Per­so­nen auf mage­re 500 begrenzt und das bevöl­ke­rungs­rei­che Nord­rhein-West­fa­len sogar auf 1.000 (bei 12.700 syri­schen Staats­an­ge­hö­ri­gen im Land!).

Bay­ern ist noch zurück­hal­ten­der. Die wei­te­re Auf­nah­me sei „denk­bar“, man spricht expli­zit von „Ein­zel­fäl­len“: „Herr­mann kün­dig­te an, dass Bay­ern im Ein­zel­fall bereit sei, über das Kon­tin­gent von 750 Flücht­lin­gen hin­aus wei­te­re Per­so­nen aus Syri­en auf­zu­neh­men. Vor­aus­set­zung dafür aber sei, dass Ver­wand­te ers­ten oder zwei­ten Gra­des in Bay­ern leben und die­se sich zur Zah­lung des Unter­halts ihrer Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen ver­pflich­ten wür­den. Straf­tä­ter sei­en von die­ser Opti­on aus­drück­lich aus­ge­schlos­sen. Jeder Bewer­ber muss sich einer Sicher­heits­über­prü­fung unter­zie­hen“, heißt es in der Pres­se­mit­tei­lung des Innenministeriums.

Mit Stand vom 3.9. sind uns kon­kre­te Nach­rich­ten aus Ber­lin, Bran­den­burg, Sach­sen, Sach­sen-Anhalt, Hes­sen und dem Saar­land noch nicht bekannt.

Update (4.9.): Auf­nah­me­an­ord­nung Baden-Würt­tem­berg

Update (10.9.): Inzwi­schen hat das hes­si­sche Par­la­ment einen Auf­nah­me­an­trag vor­ge­legt. Aus Nie­der­sach­sen und Baden-Würt­tem­berg lie­gen uns wei­te­re Doku­men­te vor.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und Links zu den Bun­des­län­der­re­ge­lun­gen auf der Sei­te der „save me“-Kampagne.

Gren­zen auf für syri­sche Flücht­lin­ge! (29.01.14)

Gro­ße Wor­te, gro­ße Hür­den: Die Län­der­re­ge­lun­gen zur Auf­nah­me von syri­schen Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen (01.10.13)

PRO ASYL begrüßt Beschlüs­se zur Auf­nah­me syri­scher Flücht­lin­ge (29.08.13)

Inter­frak­tio­nel­ler Bun­des­tags­an­trag „Syri­sche Flücht­lin­ge schüt­zen“ (28.06.13)