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Erfahrungsaustausch in Sachen Unmenschlichkeit
Die Schweiz will ihre Abschiebungserfahrungen mit Frontex teilen. Die Schweiz verfügt über Erfahrungen, die für Flüchtlinge bereits tödliche Folgen hatten.
Die Schweiz und Frontex planen offenbar ein gemeinsames Ausbildungsprogramm für Beamte, die Abschiebungen durchführen. Dabei will die Schweiz ihre Erfahrungen in die Arbeit der EU-Grenzschutzagentur einbringen. Das berichtete das Schweizer Radio und Fernsehen SRF.
In Sachen Abschiebungen verfügt die Schweiz in der Tat über einige Erfahrungen– darunter auch über solche mit tödlichen Folgen. Bei den sogenannten „Level 4“-Abschiebungen, bei denen die Schweizer Behörden von starkem Widerstand der Betroffenen ausgehen, kam in der Vergangenheit eine in diesem Video der Initiative „Augen auf“ dokumentierte Ganzkörperfesselung zum Einsatz. Während der Fessellung erlitt Samson Chukwu im Mai 2001 den lagebedingten Erstickungstod, im März 2010 starb Joseph Ndukaku Chiakwa während der an ihm praktizierten Zwangsfesselung auf dem Flughafen Zürich.
Beim letzten „Ausschaffungsflug“ nach Nigeria verzichteten die Schweizer Behörden daher auf die Ganzkörperfessellung – stattdessen wurde einer der an Händen und Füßen gefesselten Betroffenen von einer Übermacht von Polizisten mit Faust- und Stockschlägen traktiert.
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