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Endlich sicher in Deutschland: Schutz für Ammar Aldeewan!
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hat dem irakischen Journalisten Ammar Aldeewan endlich Schutz nach der Genfer Flüchtlingskonvention zugesprochen! Seine Geschichte haben wir in unserer Aktion »Menschen, die wir schützen müssen« im Dezember 2017 porträtiert – und freuen uns jetzt mit ihm!
Rückblick: Ammar Aldeewan bittet im Januar 2016 in Deutschland um Asyl, weil er im Irak lebensbedrohlich verfolgt wurde. Als politischer Journalist für einen kurdischen Sender prangert Aldeewan mutig die Gewalt und Menschenrechtsverletzungen schiitischer Milizen an, bis sie ihn 2014 bei einer Straßenkontrolle abpassen: »Sie sagten, wenn ich weiter gegen sie arbeite, würde es mich mein Leben kosten«.
Er flieht aus Bagdad ins südirakische Basra und leitet dort einen TV-Sender. Im August 2015 berichtet seine Redaktion über Übergriffe auf eine Demonstration gegen die Korruption im irakischen Parlament. Der Journalist entkommt Schüssen auf sein Auto nur knapp. Nach Drohanrufen entschließen er und seine Frau sich zur Flucht.
BAMF lehnt Asylantrag ab
Das BAMF lehnt im März 2017 sein Asylgesuch mit der Begründung ab, Aldeewan hätte abermals innerhalb des Iraks fliehen und seinen Arbeitsplatz wechseln können. Im Klartext: Er hätte weitere Mordanschläge in Kauf nehmen sollen. Wie oft muss ein Mensch in Todesgefahr sein und fliehen, bis das BAMF die Bedrohung seines Lebens zur Kenntnis nimmt?
»Nach fünf Jahren Frust und Verzweiflung über die Ablehnung meines Asylgesuchs wurde mein Antrag endlich anerkannt – ich hatte wieder Hoffnung. Nach fünf Jahren träumen meine kleine Familie und ich wieder von einer besseren Zukunft.«
PRO ASYL nimmt sich des Falles an: Unsere Mitarbeiter*innen intervenieren beim BAMF, kooperieren mit dem Anwalt des Betroffenen und stellen Unterstützung aus dem Rechtshilfefonds zur Verfügung. Ammar Aldeewan wird ein zweites Mal angehört; endlich nimmt das BAMF seine Verfolgungsgeschichte in ihrem ganzen Ausmaß zur Kenntnis und gewährt Schutz aufgrund individueller Verfolgung.
Ammar ist erleichtert: »Nach fünf Jahren Frust und Verzweiflung über die Ablehnung meines Asylgesuchs wurde mein Antrag endlich anerkannt – ich hatte wieder Hoffnung. Nach fünf Jahren träumen wir, meine kleine Familie und ich, wieder von einer besseren Zukunft. Danke an PRO ASYL, Reporter ohne Grenzen und Journalist Freedoms Observatory für all die Hilfe und Hoffnung, die sie meiner Familie gegeben haben.«
Ammar Aldeewan ist einer der Menschen, die wir schützen müssen. Wir wünschen ihm und seiner Familie alles erdenklich Gute und danken allen, die diese Aktion unterstützt haben!