Die neue Bundesregierung muss jetzt ein Flüchtlingsaufnahmeprogramm installieren
Zum bundesdeutschen Flüchtlingstag am 2. Oktober präsentieren heute Vertreterinnen und Vertreter der Save me Kampagne in Deutschland eine „Installation der Aufnahmebereitschaft für Flüchtlinge“ aus rund 5.000 Rettungsringen mit Kampagnen-Ortsschildern und Schlauchbooten. Die Rettungsringe stehen stellvertretend für rund 5.000 Bürgerinnen und Bürger, die sich öffentlich bereit erklärt haben, in Deutschland ankommenden Flüchtlingen aktiv zur Seite zu stehen.
Die von PRO ASYL koordinierte Save me Kampagne wird von über 50 bundesweiten Organisationen unterstützt und in mittlerweile 43 Städten deutschlandweit umgesetzt. Ziel ist die großzügige Beteiligung Deutschlands an der Neuansiedlung von Flüchtlingen in Deutschland (Resettlement). UNHCR vermittelt besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aus perspektivlosen Situationen in aufnahmebereite Industriestaaten. Der Anteil der europäischen Staaten bleibt aber mit rund 7% noch weit hinter den Erwartungen und Möglichkeiten zurück. 2008 nahm die EU der 27 rund 4.400 Schutzsuchende auf.
Anfang September hat die EU-Kommission einen Vorschlag für ein gemeinsames europäisches Resettlementprogramm vorgestellt. „Ein solches Programm darf allerdings nicht das Feigenblatt der Abschottungspolitik sein“, sagte PRO ASYL-Geschäftsführer Günter Burkhardt. „Viele Flüchtlinge leben seit Jahren unter elenden Bedingungen und ohne Chance auf Schutz, sie benötigen dringend eine neue Heimat. Deutschland sollte verbindlich einen jährlichen Beitrag leisten, der der Größe und den Möglichkeiten der Bundesrepublik entspricht.“
In einer stetig steigenden Zahl von Stadt- und Gemeinderatsbeschlüssen bekennen sich deutschlandweit Kommunen zu save me und erklären ihre Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen. Zu den kommunalen Unterstützern zählen auch Ratsfraktionen der neuen Regierungsparteien Union und FDP. Save me - Koordinator Matthias Weinzierl: „Wir appellieren an die neue Bundesregierung: Vertrauen Sie auf die Kommunen und die Bürgerinnen und Bürger. Wir sind bereit für eine großzügige Flüchtlingsaufnahme!“
Informationen unter
PRO ASYL, Tel. 069–23 06 95, presse(at)proasyl.de
Auf Wunsch stellen wir gern Fotos von der Aktion zur Verfügung.
Letzter Flieger aus Syrien (27.04.10)