09.09.2024

In einer Zeit von sich über­bie­ten­den rechts­wid­ri­gen Vor­schlä­gen und popu­lis­ti­schen Ulti­ma­ten mah­nen 27 Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen, Wohl­fahrts­ver­bän­de und juris­ti­sche Orga­ni­sa­tio­nen alle demo­kra­ti­schen Par­tei­en, für die Wer­te unse­rer Gesell­schaft ein­zu­ste­hen: Demo­kra­tie, Rechts­staat­lich­keit und Menschenrechte. 

In dem gemein­sa­men Appell “Flücht­lings­schutz ist Teil unse­rer demo­kra­ti­schen Wer­te For­de­run­gen nach Zurück­wei­sun­gen ableh­nen, Rechts­staat­lich­keit und Men­schen­rech­te in Euro­pa ver­tei­di­gen”, kri­ti­sie­ren sie, dass die aktu­el­len Debat­ten um asyl­recht­li­che Ver­schär­fun­gen die­sen Wer­ten ein­deu­tig wider­spre­chen. Denn Zurück­wei­sun­gen an den Bin­nen­gren­zen, die der CDU-Vor­sit­zen­de Fried­rich Merz wei­ter­hin vehe­ment for­dert, sind ein­deu­tig euro­pa­rechts- und men­schen­rechts­wid­rig. Die Orga­ni­sa­tio­nen for­dern von der Bun­des­re­gie­rung, sol­che Über­le­gun­gen deut­lich abzu­leh­nen. Am Diens­tag tref­fen sich laut Medi­en­be­rich­ten erneut Vertreter*innen der Bun­des­re­gie­rung, von Lan­des­re­gie­run­gen und von der CDU, um über die Asyl­po­li­tik zu beraten.

Die unter­zeich­nen­den Orga­ni­sa­tio­nen war­nen: Das Asyl­recht wird, wie schon in ande­ren EU-Län­dern wie Ungarn oder Polen zu beob­ach­ten, nur das ers­te Ziel von Populist*innen sein. Die Angrif­fe gegen die Grund­fes­ten unse­rer Gesell­schaft wer­den wei­ter­ge­hen. Die unter­zeich­nen­den Orga­ni­sa­tio­nen machen deut­lich: Die Zivil­ge­sell­schaft stellt sich gegen poli­ti­sche Kräf­te, die ein Inter­es­se an Spal­tung und Ver­un­si­che­rung haben. Von der Bun­des­re­gie­rung erwar­ten die Orga­ni­sa­tio­nen: “Anstatt sich zu stets neu­en Ver­schär­fun­gen trei­ben zu las­sen, muss die Bun­des­re­gie­rung für ein Euro­pa der Rechts­staat­lich­keit und der Men­schen­rech­te ein­ste­hen. Für alle Men­schen.

Wieb­ke Judith, rechts­po­li­ti­sche Spre­che­rin von PRO ASYL kom­men­tiert: “Neue Asyl­rechts­ver­schär­fun­gen wer­den die­je­ni­gen, die die Gesell­schaft wei­ter spal­ten wol­len, nie zufrie­den stel­len sie wer­den ihre men­schen­ver­ach­ten­de Het­ze gegen schutz­su­chen­de Men­schen wei­ter ver­brei­ten. Die Bun­des­re­gie­rung muss Rück­grat für den deut­schen Rechts­staat und die Men­schen­wür­de bewei­sen. Das heißt auch, dass sie von dem im Sicher­heits­pa­ket beschlos­se­nen Sozi­al­leis­tungs­aus­schluss für Men­schen in Dub­lin-Ver­fah­ren Abstand neh­men muss. Denn die­ser ist ein­deu­tig verfassungswidrig.”

Hier hat PRO ASYL die Kon­kre­ti­sie­rung des Sicher­heits­pa­kets am Wochen­en­de kommentiert.

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