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Zermürbendes Warten im Cap Anamur Prozess
Noch immer warten Elias Bierdel und Kapitän Stefan Schmidt auf ein Urteil. Die nächste Verhandlung wurde auf den 21. Juli 2009 vertagt, solange bleiben die beiden Lebensretter im Ungewissen über ihre Zukunft. Bei der letzten Anhörung hatte die Verteidigung auf Freispruch plädiert. Sie legte dar, das Schiff Cap Anamur hätte sich in internationalen Gewässern befunden
Noch immer warten Elias Bierdel und Kapitän Stefan Schmidt auf ein Urteil. Die nächste Verhandlung wurde auf den 21. Juli 2009 vertagt, solange bleiben die beiden Lebensretter im Ungewissen über ihre Zukunft.
Bei der letzten Anhörung hatte die Verteidigung auf Freispruch plädiert. Sie legte dar, das Schiff Cap Anamur hätte sich in internationalen Gewässern befunden und gemäß der internationalen Konventionen gehandelt. Es handele sich nicht um Beihilfe zur illegalen Einreise, sondern humanitäre Hilfe, die durch das illegitime Verhalten der italienischen Regierung eskaliert sei. Die Staatsanwaltschaft forderte 4 Jahre Haft und eine Strafe von jeweils 400.000€. Derweil setzt Italien seine rigiden Maßnahmen gegen Flüchtlinge fort.
Zum Hintergrund: Das deutsche Schiff Cap Anamur rettete im Juni 2004 37 Menschen aus Seenot. Für diese Rettungstat stehen Stefan Schmidt und Elias Bierdel in Italien vor Gericht. Den beiden Lebensrettern drohen Haft, exorbitante Geldstrafen und weitere zermürbende Jahre in der nächsten Gerichtsinstanz. PRO ASYL und die BAG Asyl in der Kirche fordern ihre umfassende Rehabilitierung und rufen im Rahmen einer Solidaritätsaktion dazu auf, sich aktiv mit Protestmails an das italienische Justizministerium zu wenden. Über 5000 Einzelpersonen und Organisationen aus 20 Staaten haben mittlerweile den Appell „Humanitäre Hilfe ist kein Verbrechen“ unterzeichnet.
Hintergründe zum Cap Anamur Prozess »
Zur Aktion „Humanitäre Hilfe ist kein Verbrechen!“
Lebensretter verurteilt (18.11.09)