14.10.2011
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Symbol der Demokratie: Die Frankfurter Paulskirche.

Unter dem Motto „Fluchtwege öffnen – Flüchtlinge aufnehmen!“ haben gestern Menschenrechtsaktivisten die Frankfurter Paulskirche besetzt.

„Kein Krieg gegen Flücht­lin­ge“, „Fron­tex kills“ und „Flücht­lin­ge auf­neh­men“ – das war ges­tern Abend auf gro­ßen Trans­pa­ren­ten in der Frank­fur­ter Pauls­kir­che zu lesen. Um gegen die Abschot­tung Euro­pas zu pro­tes­tie­ren und sich für die Auf­nah­me von Flücht­lin­gen aus Nord­afri­ka ein­zu­set­zen, hiel­ten meh­re­re im Köl­ner Netz­werk „Kein Mensch ist ille­gal“ enga­gier­te Men­schen kurz­zei­tig die Frank­fur­ter Pauls­kir­che besetzt.

Anlass der Akti­on war laut der Beset­ze­rin­nen und Beset­zer die Ver­lei­hung des Frie­dens­prei­ses des Deut­schen Buch­han­dels. Der soll am mor­gi­gen Sams­tag an den Alge­ri­er Boualm San­sal ver­lie­hen wer­den – mit der Begrün­dung, dass man „für die Demo­kra­tie­be­we­gung in Nord­afri­ka“ ein Zei­chen set­zen wol­le. Die Akti­vis­tin­nen und Akti­vis­ten mach­ten mit Ihrer Akti­on auf den Wider­spruch auf­merk­sam, dass zwar der Demo­kra­tie­be­we­gung in Nord­afri­ka mal wie­der ein Preis gewid­met wür­de, gleich­zei­tig sich aber „die alten Demo­kra­tien in Euro­pa mit allen Mit­teln gegen die Nord­afri­ka­ner“ abschot­ten, „die wirt­schaft­li­cher Not ent­flie­hen und hier­zu­lan­de ein Aus­kom­men suchen wol­len“, so die Pres­se­er­klä­rung zur Akti­on.

Die Beset­ze­rin­nen und Beset­zer erin­ner­ten mit der Akti­on noch­mals an das Mas­sen­ster­ben von Flücht­lin­gen im Mit­tel­meer und dies­be­züg­lich an den „Chou­cha-Appell“, mit dem meh­re­re Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen das Ende der Abschot­tung und die Auf­nah­me von Flücht­lin­gen in Euro­pa for­dern. Am Abend wur­de die Beset­zung fried­lich beendet.

Zum Pres­se­be­richt des Hes­si­schen Rundfunks

 Rhein­land-Pfalz for­dert Auf­nah­me von Flücht­lin­gen (22.11.11)