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Endlich Aufenthaltstitel für die Famile Khateeb – nach 20 Jahren in Deutschland
Nach einem langen Kampf um ein Bleiberecht soll die Flüchtlingsfamilie endlich ein Aufenthaltsrecht erhalten – ein Erfolg für alle, die die Familie unterstützt haben.
Das Schicksal der Familie Khateeb, die seit 20 Jahren in Deutschland lebt und dennoch von den Behörden nur geduldet wurde, hat in der Öffentlichkeit große Wellen geschlagen. Immer wieder sollten die Khateebs abgeschoben werden. Zahlreiche Medien berichteten, viele Bürger und Bürgerinnen engagierten sich für ein Bleiberecht der Familie.
Für den Sohn der Familie, Hassan Khateeb, der an der Frankfurter Universität Jura studiert, setzte sich nicht nur seine ehemalige Lehrerin, sondern auch der Präsident der Goethe-Universität und zahlreiche Professoren ein. Auch Rudolf Steinberg, dessen Stiftung Hassan Khateeb aufgrund seiner guter Studienleistungen ein Stipendium gab, protestierte. Über 10.000 Menschen unterstützen die Petition der Khateebs im Internet. In Dietzenbach, dem Heimatort der Khateebs, organisierten FreundInnen, Nachbarn und UnterstützerInnen Kundgebungen für die Familie.
Trotz der breiten Unterstützung hatte die Familie sehr große Angst vor der Abschiebung. Denn der Vater war bereits 2006 nach Jordanien abgeschoben worden, wo er seither getrennt von seiner Familie in einem palästinensischen Flüchtlingslager lebt. Auch den Rest der Familie wollten die Behörden immer wieder abschieben. Ein Abschiebungsversuch scheiterte, weil der Pilot der Maschine sich weigerte, die unfreiwilligen Passagiere mitzunehmen. Im Juni 2010 wurde dann ein Antrag der Khateebs auf ein Bleiberecht vor dem Petitionsausschuss des hessischen Landtags abgelehnt. Wieder drohte die Abschiebung.
Schließlich wendeten sie sich an die Härtefallkommission Hessens. Im Oktober empfahl diese dem hessischen Innenminister, der Familie ein Aufenthaltsrecht zu erteilen. Innenminister Boris Rhein (CDU) folgte der Empfehlung und begründete dies auch mit der erfolgreichen Integration der Kinder. Hassan Khateebs jüngerer Bruder studiert Wirtschaftsrecht, die älteste Schwester steht vor dem Abitur.
Nun, mehrere Monate nach der Entscheidung soll die Familie endlich die Aufenthaltserlaubnis bekommen. Offen ist, ob der Vater zu seiner Familie nach Deutschland zurückkehren kann, wofür die Familie – so wollen es die Behörden – noch die Kosten für die Abschiebung des Vaters begleichen muss.
Dennoch ist dies ein Erfolg für alle, die die Familie in den Jahren des bangen Wartens unterstützt haben. Und ein Gewinn für PRO ASYL. Hassan Khateeb engagiert sich als Mitglied des Vorstands der Arbeitsgemeinschaft PRO ASYL für die Rechte von Flüchtlingen und Migranten.
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