Flüchtlingspolitische Anliegen zur Tagung der Innenministerkonferenz im Juni 2021

Juni 2021

Aus Anlass der Kon­fe­renz der Innenminister*innen und -senator*innen von Län­dern und Bund macht PRO ASYL auf wich­ti­ge flücht­lings­po­li­ti­sche Anlie­gen auf­merk­sam, die die Zustän­dig­kei­ten und Inter­es­sen der Bun­des­län­der betreffen.

Anläss­lich der Innen­mi­nis­ter­kon­fe­renz in Rust bekräf­tigt PRO ASYL sei­ne For­de­run­gen nach einem Abschie­be­stopp nach Afgha­ni­stan und warnt vor Abschie­bun­gen nach Syri­en. Außer­dem appel­liert die Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­ti­on an die Lan­des­re­gie­run­gen und die Bun­des­re­gie­rung, ihrer Für­sor­ge­pflicht gegen­über geflüch­te­ten Men­schen in Deutsch­land nach­zu­kom­men. Die Coro­na-Pan­de­mie ist noch nicht über­wun­den; auch schutz­su­chen­de und ille­ga­li­sier­te Men­schen in Deutsch­land müs­sen unge­hin­dert Zugang zur Gesund­heits­ver­sor­gung haben.

Mit dem Abzug der west­li­chen Trup­pen aus Afgha­ni­stan spitzt sich die Lage in dem Land am Hin­du­kusch dra­ma­tisch zu – vie­le Afgha­nin­nen und Afgha­nen fürch­ten um ihr Leben. Den­noch setzt die Bun­des­re­gie­rung Abschie­be­flü­ge mit dem Ziel Kabul fort, unge­ach­tet der sicher­heits­po­li­ti­schen Kon­se­quen­zen, der wirt­schaft­li­chen sowie gesund­heit­li­chen Fol­gen, die sol­che Abschie­bun­gen für die Betrof­fe­nen haben. Vom Bun­des­in­nen­mi­nis­te­ri­um wer­den sogar Abschie­bun­gen in eini­ge Lan­des­tei­le Syri­ens erwo­gen, obwohl sich das Land seit nun­mehr zehn Jah­ren in einem schreck­li­chen Bür­ger­krieg befin­det. Von Sicher­heit kann jedoch weder in Afgha­ni­stan noch in Syri­en die Rede sein.

Selbst inner­halb der Euro­päi­schen Uni­on leben aner­kann­te Flücht­lin­ge oft im Elend: In Grie­chen­land sind vie­le von Obdach­lo­sig­keit betrof­fen. Die ver­ant­wort­li­chen Poli­ti­ke­rin­nen und Poli­ti­ker müs­sen aktu­el­le Gerichts­ur­tei­le dazu beachten.