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Neue „Europäische Migrationsagenda“ in Planung
Am 4. März 2015 kündigte die Europäische Kommission Pläne für eine neue „Europäische Migrationsagenda“ an. Vier Themen wurden als prioritär identifiziert: „Kampf gegen irreguläre Migration und Menschenhandel“, „Sicherung der europäischen Außengrenzen“, „ein starkes gemeinsames Asylsystem“ und „eine neue europäische Politik zu legaler Migration“.
Erneut verkündete die Kommission die Absicht, Schleuser in enger Zusammenarbeit mit Drittstaaten zu bekämpfen durch existierende Rückübernahmeabkommen und im Rahmen von Kooperationen wie dem Rabat‑, Khartoum- oder Budapest-Prozess. Darüber hinaus soll geprüft werden, ob das Budget von Frontex erhöht werden soll.
Systematisch ignoriert wird, dass Flüchtlinge weiterhin auf Schleuser angewiesen sein werden, solange keine Alternativen bestehen, um Schutz in Europa zu finden. Nach wie vor nicht vorgesehen ist ein europäischer Seenotrettungsdienst, obwohl seit Anfang des Jahres über 900 Bootsflüchtlinge im Mittelmeer ums Leben gekommen sind.