26.01.2021

PRO ASYL for­dert gene­rel­len Abschiebestopp

Wie heu­te bekannt wur­de, hat das Ober­ver­wal­tungs­ge­richt für das Land Nord­rhein-West­fa­len ent­schie­den, dass in Grie­chen­land aner­kann­te Schutz­be­rech­tig­te aktu­ell nicht dort­hin rück­über­stellt wer­den dür­fen. Dem Gericht zufol­ge bestehe gene­rell die ernst­haf­te Gefahr, dass Flücht­lin­ge bei einer Rück­kehr nach Grie­chen­land ihre ele­men­tars­ten Bedürf­nis­se (»Bett, Brot, Sei­fe«) über einen län­ge­ren Zeit­raum nicht befrie­di­gen können.

Karl Kopp, Lei­ter der Euro­pa­ab­tei­lung bei PRO ASYL, kom­men­tiert: »Die Urtei­le aus Müns­ter ste­hen in einer Rei­he von posi­ti­ven Gerichts­ent­schei­dun­gen, die die Ver­elen­dung und Gefähr­dung von Flücht­lin­gen in Grie­chen­land adres­sie­ren. Alle Abschie­bun­gen von Flücht­lin­gen dort­hin müs­sen gestoppt werden!«

PRO ASYL und sei­ne grie­chi­sche Part­ner­or­ga­ni­sa­ti­on Refu­gee Sup­port Aege­an (RSA) doku­men­tie­ren seit Jah­ren die Situa­ti­on von Schutz­be­rech­tig­ten in Grie­chen­land und haben mehr­fach dar­auf hin­ge­wie­sen, dass Schutz in Grie­chen­land nur auf dem Papier exis­tiert. In einer kürz­lich ver­öf­fent­lich­ten Stel­lung­nah­me kom­men sie zu dem Schluss, dass sich die Lage von Schutz­be­rech­tig­ten in Grie­chen­land in jüngs­ter Zeit wei­ter ver­schlech­tert hat. Men­schen, die mit inter­na­tio­na­lem Schutz nach Grie­chen­land abge­scho­ben wer­den, lan­den dort in der Obdach­lo­sig­keit, erhal­ten in der Pra­xis kei­nen Zugang zu ele­men­ta­ren Leis­tun­gen und kön­nen auch sonst auf kei­ne Unter­stüt­zung von staat­li­cher Sei­te hof­fen. Ihnen droht inner­halb kür­zes­ter Zeit Ver­elen­dung und ein Leben unter men­schen­rechts­wid­ri­gen Bedingungen.

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