19.11.2021

Zum inter­na­tio­na­len Tag der Kin­der­rech­te am 20. Novem­ber for­dert PRO ASYL gemein­sam mit 27 Kin­der- und Men­schen­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen die Bun­des­re­gie­rung und die EU-Kom­mis­si­on auf, die Rech­te der Geflüch­te­ten an den EU-Außen­gren­zen zu wahren.

Die Men­schen im Grenz­ge­biet zu Bela­rus müs­sen umge­hend eva­ku­iert wer­den und Zugang zu einem rechts­staat­li­chen Asyl­ver­fah­ren erhal­ten. Statt Abschot­tung und rechts­wid­ri­ger Push­backs for­dern die unter­zeich­nen­den Orga­ni­sa­tio­nen einen sofor­ti­gen Zugang zum Grenz­ge­biet für huma­ni­tä­re Orga­ni­sa­tio­nen, um die Geflüch­te­ten ver­sor­gen zu können.

Mit Blick auf Euro­pa kri­ti­siert PRO ASYL, dass Ange­la Mer­kel und Emma­nu­el Macron die Rück­kehr der Geflüch­te­ten vor­be­rei­ten, ohne dass sie die Chan­ce haben, ihre Asyl­grün­de inner­halb der Euro­päi­schen Uni­on gel­tend zu machen. „Mit einem ent­schlos­se­nen, men­schen­rechts­kon­for­men Han­deln Deutsch­land und der EU hät­te der Tod des ein­jäh­ri­gen Kin­des aus Syri­en und der wei­te­rer Schutz­su­chen­der ver­hin­dert wer­den kön­nen“, sagt PRO ASYL-Geschäfts­füh­rer Gün­ter Burkhardt.

„Das der­zei­ti­ge poli­ti­sche Vaku­um in Deutsch­land darf nicht zulas­ten der Schutz­su­chen­den gehen“, for­dert Gün­ter Burk­hardt. „Wir beob­ach­ten ein Abtau­chen füh­ren­der Köp­fe der Ampel-Par­tei­en. Wenn das Sys­tem der Push­backs und Mau­ern an der EU-Gren­ze so wei­ter­geht, bleibt Asyl bloß als Recht auf dem Papier ste­hen, uner­reich­bar für vie­le Schutzsuchende.“

Die unter­zeich­nen­den Orga­ni­sa­tio­nen for­dern, dass die Kri­se im Sin­ne der geflüch­te­ten Men­schen, unter ihnen Fami­li­en und Kin­der, gelöst wird. Dazu gehö­ren Eva­ku­ie­run­gen, der Zugang zu Asyl­ver­fah­ren in der EU und eine umge­hen­de huma­ni­tä­re Versorgung.

In den Wäl­dern an der pol­nisch-bela­rus­si­schen Gren­ze har­ren gegen­wär­tig zahl­lo­se geflüch­te­te Män­ner, Frau­en und Kin­der unter unmensch­li­chen huma­ni­tä­ren Bedin­gun­gen aus. Sie lei­den an Unter­küh­lung, Hun­ger und Erschöp­fung. Sie flie­hen vor Ver­fol­gung in der Hei­mat, Gewalt und Per­spek­tiv­lo­sig­keit und suchen Zugang zu einem rechts­staat­li­chen Asyl­ver­fah­ren. Die Situa­ti­on an der pol­nisch-bela­rus­si­schen Gren­ze ist ein Sym­ptom für struk­tu­rel­le Ver­feh­lun­gen in der euro­päi­schen Migra­ti­ons­po­li­tik, das sich auch an ande­ren EU-Außen­gren­zen fin­den lässt. Über­all reagie­ren die EU und ihre Mit­glieds­staa­ten mit Abwei­sung, ille­ga­len Push­backs und der Andro­hung des Baus von neu­en Zäu­nen und Mauern.

Den Appell fin­den Sie hier.

Fol­gen­de Orga­ni­sa­tio­nen haben den Appell unterzeichnet:

Ama­deu Anto­nio Stif­tung, Amnes­ty Inter­na­tio­nal Deutsch­land e.V., Arbeits­ge­mein­schaft Dienst für den Frie­den (AGDF), Ärz­te ohne Gren­zen e.V., AWO Bun­des­ver­band, Brot für die Welt e.V., Bun­des­fach­ver­band unbe­glei­te­te min­der­jäh­ri­ge Flücht­lin­ge, Der Pari­tä­ti­sche Gesamt­ver­band, Deut­sche Jugend in Euro­pa Bun­des­ver­band e.V., Deut­sches Kin­der­hilfs­werk e.V., Dia­ko­nie Deutsch­land, ECPAT Deutsch­land e.V., Equal Rights Bey­ond Bor­ders, Inter­na­tio­nal Res­cue Com­mit­tee, Jesui­ten­flücht­lings­dienst, Jugend­li­che ohne Gren­zen, JUMEN – Juris­ti­sche Men­schen­rechts­ar­beit in Deutsch­land e.V., Natio­nal Coali­ti­on Deutsch­land – Netz­werk zur Umset­zung der UN – Kin­der­rechts­kon­ven­ti­on, OUTLAW.die Stif­tung, Plan Inter­na­tio­nal, PRO ASYL, Repu­bli­ka­ni­scher Anwäl­tin­nen- und Anwäl­te­ver­ein e.V. (RAV), Save the Child­ren Deutsch­land e.V., See­brü­cke – Schafft Siche­re Häfen!, SOLWODI Deutsch­land e.V., SOS-Kin­der­dorf e.V., terre des hom­mes Deutsch­land e.V., World Visi­on Deutsch­land e.V.

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