05.09.2025

Die Stif­tung PRO ASYL wür­digt mit ihrem dies­jäh­ri­gen Men­schen­rechts­preis drei Per­sön­lich­kei­ten, die sich seit vie­len Jah­ren für ein gutes Ankom­men von Geflüch­te­ten in Deutsch­land und für deren Rech­te ein­set­zen. Ver­lie­hen wird der Preis am Sams­tag, 13. Sep­tem­ber, in Frank­furt am Main.

Johan­nes Bor­get­to, der sich seit Jahr­zehn­ten für das Recht auf Asyl ein­setzt, steht stell­ver­tre­tend für die Zivil­ge­sell­schaft, beson­ders den Koor­di­na­ti­ons­kreis Asyl Darm­stadt und Regi­on (KOKAS). Imma­cu­la­ta Chien­ku wird als Men­schen­rechts­ak­ti­vis­tin stell­ver­tre­tend für den Ver­ein Refu­gees Eman­ci­pa­ti­on e.V. und das selbst­ver­wal­te­te Wohn­pro­jekt Refu­gees Eman­ci­pa­ti­on Com­mu­ni­tiy Cen­ter in Pots­dam aus­ge­zeich­net. Richard Rei­schl steht als Ers­ter Bür­ger­meis­ter der baye­ri­schen Gemein­de Heberts­hau­sen stell­ver­tre­tend für die Kom­mu­ne und die Zivil­ge­sell­schaft, hier der Hel­fer­kreis Asyl Heberts­hau­sen e.V.

Preisträger*innen mit unter­schied­li­chen Erfah­run­gen und Perspektiven

„Unse­re Preisträger*innen zei­gen, dass es mög­lich ist, Schutz­su­chen­de in Deutsch­land will­kom­men zu hei­ßen, sie gut auf­zu­neh­men, zu stär­ken und zur Selbst­be­stim­mung zu ermu­ti­gen. Sie tun das aus unter­schied­li­chen Per­spek­ti­ven und Erfah­run­gen her­aus, als Kom­mu­nal­po­li­ti­ker, als Frau mit Migra­ti­ons­bio­gra­fie, als lebens­lang Akti­ver in der Zivil­ge­sell­schaft. Der Ein­satz unse­rer Preisträger*innen steht für Zehn­tau­sen­de wei­te­re Per­so­nen. Zehn Jah­re nach dem Som­mer der Soli­da­ri­tät wür­digt die Stif­tung PRO ASYL Men­schen und Initia­ti­ven, die eine offe­ne und soli­da­ri­sche Gesell­schaft ver­tei­di­gen“, sagt Hali­ma Gut­ale, Vor­sit­zen­de des Stif­tungs­ra­tes. Mit ihrem Enga­ge­ment stär­ken die Aus­ge­zeich­ne­ten zudem Rechts­staat und Demokratie.

Infor­ma­tio­nen zu den Preisträger*innen

Johan­nes Bor­get­to bekommt den Men­sch­rechts­preis der Stif­tung PRO ASYL auch für sein Lebens­werk. Nach dem Stu­di­um der Erzie­hungs­wis­sen­schaft, Theo­lo­gie und Poli­tik arbei­te­te er 20 Jah­re lang in der Katho­li­schen Hoch­schul­ge­mein­de Darm­stadt, danach 14 Jah­re lang bis zu sei­nem Ruhe­stand im Jahr 2013 als Fach­be­ra­ter für Migra­ti­ons­fra­gen beim Cari­tas­ver­band Darm­stadt. Seit sei­ner Jugend setzt sich Johan­nes Bor­get­to ehren- und haupt­amt­lich für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge ein.  Unter ande­rem ist er Mit­be­grün­der und Lei­ter des Koor­di­na­ti­ons­kreis Asyl Darm­stadt und Regi­on (KOKAS), der seit 1991 zum Bei­spiel ört­li­che Asyl­krei­se bei der Grün­dung beglei­tet, Sprach­kur­se ange­sto­ßen hat, Flücht­lin­ge unter­stützt, Fort­bil­dun­gen und Info­aben­de orga­ni­siert und monat­li­che Mahn­wa­chen in Darm­stadt abhält.

Imma­cu­la­te Chien­ku  arbei­tet in dem 1998 von Geflüch­te­ten gegrün­de­ten Ver­ein Refu­gees Eman­ci­pa­ti­on e.V. Seit drei Jah­ren betreibt der Ver­ein das selbst­ver­wal­te­te Wohn­pro­jekt Refu­gees Eman­ci­pa­ti­on Com­mu­ni­tiy Cen­ter (RECC) in Pots­dam – ein Leucht­turm­pro­jekt. Chien­ku enga­giert sich in der Unter­stüt­zung von geflüch­te­ten Men­schen und kämpft an ihrer Sei­te für bes­se­re Lebens­be­din­gun­gen. In Flücht­lings­un­ter­künf­ten gibt sie Work­shops und infor­miert, moti­viert und empowert Schutz­su­chen­de. Im selbst­ver­wal­te­ten Wohn­pro­jekt RECC leben 19 erwach­se­ne Per­so­nen, ein Groß­teil von ihnen müss­te sonst in Flücht­lings­un­ter­künf­ten woh­nen. Mit dem Pro­jekt will der Ver­ein auch ein poli­ti­sches Zei­chen set­zen: Geflüch­te­te kön­nen und wol­len Ver­ant­wor­tung für sich und ande­re in der Gesell­schaft über­neh­men. Sie hof­fen zudem, dass ihr Pro­jekt ande­ren Mut macht, wei­te­re Com­mu­ni­ty- und Wohn­pro­jek­te zu gründen.

Richard Rei­schl ist seit 2014 Ers­ter Bür­ger­meis­ter der Gemein­de Heberts­hau­sen (Land­kreis Dach­au), bis zum Früh­jahr 2025 für die CSU, jetzt par­tei­los. Seit des­sen Grün­dung im Jahr 2013 ist der gelern­te  Elek­tro­tech­ni­ker­meis­ter Richard Rei­schl Mit­glied im Hel­fer­kreis Asyl Heberts­hau­sen. Ein Schwer­punkt ist, die Flücht­lin­ge so früh wie mög­lich in Arbeit zu brin­gen, vom städ­ti­schen Bau­hof bis hin zu Betrie­ben in der Umge­bung. Richard Rei­schl und Heberts­hau­sen, wo im Gemein­de­rat die CSU die abso­lu­te Mehr­heit hat, sind schon wäh­rend der stei­gen­den Asyl­zah­len 2013 bis 2016 wegen ihrer flücht­lings­freund­li­chen Poli­tik bun­des­weit posi­tiv in die Schlag­zei­len gera­ten. So hat der Ort mit sei­nen knapp 6.000 Einwohner*innen bis zu fünf­mal mehr Asyl­su­chen­de auf­ge­nom­men als ihm zuge­teilt wor­den wären, zu Hoch­zei­ten waren es knapp 240 Flüchtlinge.

Zeit und Ort der Preisverleihung

Der Men­schen­rechts­preis 2025 der Stif­tung PRO ASYL wird am Sams­tag, 13. Sep­tem­ber 2025, zwi­schen 14 und 16 Uhr in einer öffent­li­chen Ver­an­stal­tung in Frank­furt am Main (Evan­ge­li­sche Aka­de­mie Frank­furt, Römer­berg 9) ver­lie­hen. Medienvertreter*innen sind will­kom­men. Die Lau­da­tio­nen hal­ten Pro­fes­so­rin Dr. Manue­la Boja­dži­jev und der Jour­na­list Her­bert Kordes.

Der Preis

Den Men­schen­rechts­preis ver­leiht die Stif­tung PRO ASYL seit 2006 jähr­lich an Per­so­nen, die sich in her­aus­ra­gen­der Wei­se für die Ach­tung der Men­schen­rech­te und den Schutz von Flücht­lin­gen in Deutsch­land und Euro­pa ein­set­zen. Der Preis ist mit 5.000 Euro und einer Skulp­tur des Künst­lers Ari­el Aus­len­der, Pro­fes­sor an der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Darm­stadt, dotiert. Eine Über­sicht mit den bis­he­ri­gen Preisträger*innen steht hier.

Inter­views mit den Preisträger*innen 2025 ste­hen auf der Home­page von PRO ASYL unter der Rubrik News.

Alle Presse­mitteilungen