28.02.2022

Der durch Macht­ha­ber Wla­di­mir Putin ange­ord­ne­te völ­ker­rechts­wid­ri­ge Angriff der rus­si­schen Armee auf die Ukrai­ne und die ent­spre­chen­den Kampf­hand­lun­gen zwin­gen seit Don­ners­tag, 24. Febru­ar, Hun­dert­tau­sen­de Men­schen auf die Flucht. Laut UNHCR haben bereits 442.000 Men­schen Schutz in Nach­bar­staa­ten gesucht, wäh­rend wei­te­re über 100.000 Men­schen Bin­nen­ver­trie­be­ne im eige­nen Land sind.

Die Hilfs­be­reit­schaft in den Nach­bar­staa­ten ist über­wäl­ti­gend, und der Ver­zicht auf Visa und Pass­kon­trol­len an den Gren­zen fol­ge­rich­tig. PRO ASYL ist jedoch mit Blick auf Berich­te in den sozia­len Medi­en, dass nicht-ukrai­ni­sche Staats­an­ge­hö­ri­ge an der Aus­rei­se gehin­dert wer­den, extrem besorgt.

Die Ukrai­ne hat in den ver­gan­ge­nen Jah­ren selbst vie­len Men­schen Schutz vor Krieg und Ver­fol­gung gebo­ten, zum Bei­spiel aus Syri­en, Tsche­tsche­ni­en und Soma­lia. Noch im ver­gan­ge­nen Jahr wur­den durch die Macht­über­nah­me der Tali­ban bedroh­te Afghan*innen aus Kabul in die Ukrai­ne eva­ku­iert. Hin­zu kom­men vie­le Stu­die­ren­de aus der gan­zen Welt. Auch die­se Men­schen aus afri­ka­ni­schen, ara­bi­schen oder asia­ti­schen Län­dern dür­fen nun nicht im Stich gelas­sen werden.

Kei­nen Unter­schied zwi­schen Staats­an­ge­hö­rig­kei­ten machen 

„Die 180-Grad-Wen­de in der Flücht­lings­po­li­tik, wie sie Polen und ande­re Län­der in den letz­ten Tagen voll­führt haben, ist über­fäl­lig und bit­ter not­wen­dig. Aber eins muss klar sein: Die Bom­ben machen kei­nen Unter­schied, was Staats­an­ge­hö­rig­keit oder Haut­far­be betrifft, und genau­so wenig darf an den Gren­zen ein sol­cher Unter­schied gemacht wer­den. Die Gren­zen müs­sen für alle Flie­hen­den aus der Ukrai­ne – und ande­ren Län­dern – offen sein!“, so Karl Kopp, Lei­ter der Euro­pa-Abtei­lung von PRO ASYL.

Die Lage an den Gren­zen ist extrem vola­til. PRO ASYL ruft alle Nach­bar­staa­ten dazu auf, wei­ter­hin unbü­ro­kra­ti­sche Ein­rei­sen zu ermög­li­chen und dabei auch das Prin­zip der Nicht-Dis­kri­mi­nie­rung zu ach­ten. Die­sen Erst­auf­nah­me­staa­ten muss zudem von ande­ren EU-Mit­glied­staa­ten aus­rei­chend gehol­fen wer­den, wozu auch eine Auf­nah­me von Flücht­lin­gen zählt.

Bereits in der ver­gan­ge­nen Woche hat PRO ASYL sechs For­de­run­gen zur Flucht aus der Ukrai­ne veröffentlicht.

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