30.08.2024

PRO ASYL for­dert von der Bun­des­re­gie­rung die Ein­stel­lung jeg­li­cher Zusam­men­ar­beit und direk­ter oder indi­rek­ter Koope­ra­ti­ons­ge­sprä­che mit dem Tali­ban-Regime, um Men­schen nach Afgha­ni­stan abzuschieben.

“Eine Zusam­men­ar­beit mit den Tali­ban – auch über Ban­de – för­dert Ter­ro­ris­mus und Isla­mis­mus, anstatt sie zu bekämp­fen. Das ist eine Bank­rott­erklä­rung für den Rechts­staat. Die heu­te durch­ge­führ­te Abschie­bung könn­te Teil einer unver­ant­wort­li­chen Nor­ma­li­sie­rung des Regimes wer­den”, sagt Tareq Alaows, flücht­lings­po­li­ti­scher Spre­cher von PRO ASYL.

Das isla­mis­ti­sche Regime der Tali­ban hat bereits nach der Ankün­di­gung der Bun­des­re­gie­rung vor eini­gen Wochen, Men­schen nach Afgha­ni­stan abschie­ben zu wol­len, ihre Bereit­schaft für einen Deal bezüg­lich der Abschie­bun­gen erklärt. Denn eins ist klar: Die Tali­ban haben ein Inter­es­se, ihren Sta­tus trotz ihrer Ver­bre­chen in der inter­na­tio­na­len Gemein­schaft zu nor­ma­li­sie­ren. Hier­an darf sich Deutsch­land nicht beteiligen. 

Hin­ter­grund:

Am frü­hen Mor­gen des 30. August 2024 star­te­te der ers­te Abschie­be­char­ter seit der Macht­über­nah­me der Tali­ban von Leip­zig nach Kabul. Damit schiebt Deutsch­land Men­schen in ein Land ab, in dem im Juni über 60 Men­schen u.a. wegen Homo­se­xua­li­tät aus­ge­peitscht wur­den, das gera­de erst die Ein­rei­se des zustän­di­gen UN-Beob­ach­ters für Men­schen­rech­te ver­bo­ten hat und das mit den kürz­lich ver­ab­schie­de­ten “Tugend­ge­set­zen” den Frau­en im Land selbst das Spre­chen in der Öffent­lich­keit ver­bie­tet. Jeg­li­che Abschie­bun­gen nach Afgha­ni­stan sind ange­sichts die­ser Men­schen­rechts­ver­let­zun­gen völ­ker­rechts­wid­rig.

 

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