14.08.2025

PRO ASYL lehnt die Vor­schlä­ge, Sozi­al­leis­tun­gen für Flücht­lin­ge künf­tig als Dar­le­hen zu gewäh­ren, ab. “Sozi­al­leis­tun­gen für Geflüch­te­te als Dar­le­hen wären unso­zi­al und absurd und zudem aller Vor­aus­sicht nach ver­fas­sungs­wid­rig. Die­ser Vor­schlag ver­kennt die Rea­li­tät und miss­ach­tet grund­le­gen­de Rech­te”, sagt Tareq Alaows, flücht­lings­po­li­ti­scher Spre­cher von PRO ASYL.

Zwei Thü­rin­ger SPD-Land­rä­te for­dern ein neu­es Sys­tem für die Sozi­al­leis­tun­gen für Flücht­lin­ge. Der Nord­häu­ser Land­rat Mat­thi­as Jend­ri­cke schlägt zum Bei­spiel vor, dass Flücht­lin­ge Sozi­al­leis­tun­gen künf­tig als zins­lo­ses Dar­le­hen erhal­ten, ähn­lich wie beim Bafög.

“Hier­mit wird sug­ge­riert, dass Men­schen nur wegen der Sozi­al­leis­tun­gen nach Deutsch­land flie­hen. Damit wer­den jedoch Kri­sen und Krie­ge sowie poli­ti­sche und reli­giö­se Ver­fol­gung in den Her­kunfts­län­dern ver­harm­lost. Sol­che Vor­schlä­ge wer­den die Men­schen nicht dar­an hin­dern, zu flie­hen. Aber sie wer­den ihre Inte­gra­ti­on in Deutsch­land deut­lich erschwe­ren“, sagt Tareq Alaows, flücht­lings­po­li­ti­scher Spre­cher von PRO ASYL.

Das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt stell­te mehr­fach fest (zum Bei­spiel im Okto­ber 2022), dass die „Gewähr­leis­tung eines men­schen­wür­di­gen Exis­tenz­mi­ni­mums“ im Fal­le von Bedürf­tig­keit einen Rechts­an­spruch auf mate­ri­el­le Unter­stüt­zung beinhal­tet. Bür­ger­geld oder ande­re Sozi­al­leis­tun­gen künf­tig ledig­lich als Dar­le­hen zu gewäh­ren, dürf­te daher ver­fas­sungs­wid­rig sein. Eine Exis­tenz­si­che­rung auf Kre­dit wider­spricht dem ver­fas­sungs­recht­lich garan­tier­ten men­schen­wür­di­gen Existenzminimum.

“Wer Flücht­lin­ge schnel­ler in Arbeit brin­gen will, soll­te admi­nis­tra­ti­ve Hür­den abbau­en, Berufs­ab­schlüs­se aus dem Aus­land schnel­ler aner­ken­nen, für früh­zei­ti­ge Arbeits­er­laub­nis­se sor­gen und umfas­sen­de Deutsch­kur­se für alle Flücht­lin­ge anbie­ten”, sagt Tareq Alaows, flücht­lings­po­li­ti­scher Spre­cher von PRO ASYL. Wer in Unsi­cher­heit und mit Schul­den lebt, hat schlech­te­re Chan­cen auf nach­hal­ti­ge Beschäftigung

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