17.08.2021

Für den heu­ti­gen Diens­tag­abend, 17. August, ruft PRO ASYL zusam­men mit ande­ren Orga­ni­sa­tio­nen zur Demons­tra­ti­on für eine umfas­sen­de Ret­tung von gefähr­de­ten Men­schen aus Afgha­ni­stan auf. Unter dem Mot­to „Luft­brü­cke jetzt! Schafft siche­re Flucht­we­ge aus Afgha­ni­stan!“ for­dern PRO ASYL, See­brü­cke, afgha­ni­sche Soli­da­ri­täts­grup­pen und ande­re Orga­ni­sa­tio­nen für 17 Uhr auf dem Platz der Repu­blik in Ber­lin zum Pro­test auf.

Die bis­he­ri­gen Eva­ku­ie­rungs­plä­ne der Bun­des­re­gie­rung grei­fen zu kurz: „Tali­ban hal­ten sich nicht an die deut­sche Kern­fa­mi­lie. Auch erwach­se­ne Ange­hö­ri­ge von Orts­kräf­ten und bei Sub­un­ter­neh­men Beschäf­tig­te sind in Gefahr. Es müs­sen auch bis­her nicht erfass­te Per­so­nen­grup­pen mit­ge­dacht und aus­ge­flo­gen wer­den, zum Bei­spiel erwach­se­ne Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge von Orts­kräf­ten und Ange­hö­ri­ge von poli­tisch Ver­folg­ten“, for­dert Gün­ter Burk­hardt, Geschäfts­füh­rer von PRO ASYL.

Sofort­pro­gramm für Familienangehörige

„Wir for­dern ein Sofort­pro­gramm für die Auf­nah­me von Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen von in Deutsch­land  leben­den Schutz­be­rech­tig­ten, die seit vie­len Jah­ren auf den ihnen recht­lich zuste­hen­den Fami­li­en­nach­zug war­ten. Auch die Ange­hö­ri­gen von in Deutsch­land leben­den Schutz­be­rech­tig­ten sind in Gefahr. Es ist uner­träg­lich, dass 3000 Anträ­ge, ein Visum zu erhal­ten, in den deut­schen Bot­schaf­ten in Paki­stan und Indi­en lie­gen. Auch für die Fami­li­en­an­ge­hö­ri­gen muss ein Sofort­pro­gramm ent­wi­ckelt wer­den“, for­dert Gün­ter Burk­hardt, Geschäfts­füh­rer von PRO ASYL, wei­ter. „Zudem muss die Bun­des­re­gie­rung über das Sofort­pro­gramm hin­aus eine mit­tel­fris­ti­ge Auf­nah­me­stra­te­gie entwickeln.“

 

Der Auf­ruf zur Demons­tra­ti­on, den PRO ASYL unter­stützt, lautet:

Luft­brü­cke jetzt! Schafft siche­re Flucht­we­ge aus Afghanistan!

Die Tali­ban haben die Macht über­nom­men und zehn­tau­sen­de Men­schen, die sich für ein fried­li­ches, demo­kra­ti­sches und rechts­staat­li­ches Afgha­ni­stan ein­ge­setzt haben, sind in aku­ter Lebens­ge­fahr. Vie­le sind auf­grund ihrer Zusam­men­ar­beit mit deut­schen Ein­rich­tun­gen und Orga­ni­sa­tio­nen mas­siv gefähr­det. Kabul kann nicht mehr auf dem Land­weg ver­las­sen wer­den – es braucht jetzt eine Luft­brü­cke, eine Auf­nah­me­ak­ti­on über die ers­ten Eva­ku­ie­run­gen hin­aus. Die Bun­des­re­gie­rung han­delt bis­her zu spät und zu wenig.

Deutsch­land muss gefähr­de­te Men­schen schüt­zen und sofort eva­ku­ie­ren. Hier­zu gehö­ren die Orts­kräf­te deut­scher Minis­te­ri­en und Sub­un­ter­neh­men, Orga­ni­sa­tio­nen sowie deut­scher bzw. deutsch finan­zier­ter NGOs und Stif­tun­gen inklu­si­ve ihrer Fami­li­en; Journalist*:innen, die für deut­sche Medi­en gear­bei­tet oder sich ihn ihnen kri­tisch geäu­ßert haben; Wissenschaftler*:innen, die in Deutsch­land stu­diert oder geforscht haben; Frau­en­rechts- und Menschenrechtsverteidiger*:innen, Autor*:innen, Künstler*:innen, Sportler*:innen sowie Ange­hö­ri­ge reli­giö­ser, eth­ni­scher und sexu­el­ler Min­der­hei­ten. Hin­zu kom­men Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge von in Deutsch­land leben­den Afghan:innen, die zum Teil bereits seit Jah­ren auf Visa zum Fami­li­en­nach­zug warten.

Kommt um 17 Uhr zum Platz der Repu­blik zur Demonstration!“

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