18.07.2025

Pres­se­state­ment

Laut Medi­en­be­rich­ten star­tet heu­te ein Flug­zeug vom Flug­ha­fen Leip­zig, um Afgha­nen nach Afgha­ni­stan abzu­schie­ben. Das ist der zwei­te deut­sche Abschie­bungs­flie­ger seit der Macht­über­nah­me der Taliban.

“Abschie­bun­gen nach Afgha­ni­stan sind ein ekla­tan­ter Ver­stoß gegen das Völ­ker­recht, denn die Tali­ban herr­schen dort mit bru­ta­ler Gewalt wie Aus­peit­schun­gen und Hin­rich­tun­gen für Ver­stö­ße gegen ihre Sit­ten­re­geln. Zudem ist auch die huma­ni­tä­re Situa­ti­on in dem Land kata­stro­phal. Die Euro­päi­sche Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on ver­bie­tet Abschie­bun­gen, wenn Fol­ter oder unmensch­li­che Behand­lung dro­hen. Das ist in Afgha­ni­stan der Fall“, kom­men­tiert Wieb­ke Judith, rechts­po­li­ti­sche Spre­che­rin von PRO ASYL.

Hin­ter­grund

Bereits am Mon­tag hat­ten PRO ASYL und die Flücht­lings­rä­te der Län­der gefor­dert, dass ein Abschie­bungs­stopp für Afgha­ni­stan erlas­sen wer­den muss und dass ange­sichts des Haft­be­fehls des Inter­na­tio­na­len Straf­ge­richts­hofs gegen die Füh­rung der Tali­ban weder „tech­ni­sche” noch diplo­ma­ti­sche Bezie­hun­gen zu den Tali­ban auf­ge­nom­men wer­den dürfen.

Das abso­lu­te Fol­ter­ver­bot der Euro­päi­schen Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on und des Völ­ker­rechts gilt auch für Men­schen, die Straf­ta­ten began­gen haben. Dies hat PRO ASYL gemein­sam mit dem Repu­bli­ka­ni­sche Anwäl­tin­nen- und Anwäl­te­ver­ein (RAV), der Neu­en Richter*innenvereinigung (NRV), der Arbeits­ge­mein­schaft Migra­ti­ons­recht im Deut­schen Anwalt­ver­ein (DAV) und den Flücht­lings­rä­ten festgehalten.

Einen Über­blick über die aktu­el­le dra­ma­ti­sche Lage in Afgha­ni­stan fin­det sich in die­ser Publi­ka­ti­on der Frank­furt Uni­ver­si­ty of Appli­ed Sci­ence zur aktu­el­len Situa­ti­on in Afgha­ni­stan von Dr. Ale­ma sowie in einem neu­en Rechts­gut­ach­ten zur Straf­bar­keit von Abschie­bun­gen von Afghan*innen mit Auf­nah­me­zu­sa­ge von Paki­stan nach Afghanistan.

 

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