26.09.2024

PRO ASYL fordert die Abge­ord­ne­ten der Ampel-Koali­ti­on auf, das soge­nann­te Sicher­heits­pa­ket abzu­leh­nen. Die ver­meint­li­chen Sicher­heits­maß­nah­men füh­ren vor allem zur wei­te­ren Ent­rech­tung schutz­su­chen­der Men­schen. Sie been­den nicht die Unsi­cher­hei­ten in unse­rem Land wie das Erstar­ken der Recht­ex­tre­men, extre­mis­ti­sche Atten­ta­te und die Kri­sen inner­halb der Regierungsparteien.

„Die Ampel-Regie­rung wur­de für eine pro­gres­si­ve Poli­tik gewählt, die die struk­tu­rel­len Pro­ble­me in unse­rem Land angeht, die seit Jahr­zehn­ten bestehen”, sagt Tareq Alaows, flücht­lings­po­li­ti­scher Spre­cher von PRO ASYL. “Statt struk­tu­rel­le Pro­ble­me zu lösen, setzt die Ampel-Regie­rung mit dem soge­nann­ten Sicher­heits­pa­ket ihren Kurs der Ent­rech­tung fort. Wir for­dern Abge­ord­ne­te der Ampel auf, das Sicher­heits­pa­ket abzu­leh­nen“, führt Alaows weiter.

Der gemein­sa­me Aus­tritt von Grünenpolitiker*innen mit Flucht­ge­schich­te bereits Ende 2023, die Initia­ti­ve “Ein­tre­ten für Wür­de” von SPD-Mit­glie­dern und der Rück­tritt des gesam­ten Vor­stands der Grü­ne Jugend inklu­si­ve Aus­tritt aus der Par­tei unter ande­rem wegen der Asyl­rechts­ver­schär­fun­gen zei­gen: Wer­te und tat­säch­li­che Poli­tik klaf­fen zu weit aus­ein­an­der. In die­ser Zeit des Auf­stiegs der Rechts­extre­men brau­chen wir Politiker*innen, die die Men­schen­rech­te ver­tei­di­gen und kei­ne Poli­tik auf den Rücken von Flücht­lin­gen betrei­ben. Es ist an der Zeit, das Ver­trau­en der­je­ni­gen, die für Rechts­staat­lich­keit, Men­schen­rech­te und gerech­te Sozi­al­po­li­tik ste­hen und der Mil­lio­nen vor den Kopf gesto­ße­nen Men­schen mit Flucht- und Migra­ti­ons­ge­schich­te in unse­rem Land zurückzugewinnen.

Das “Sicher­heits­ge­setz” ist ein Angriff auf Grund­rech­te und Menschenwürde

Das soge­nann­te Sicher­heits­pa­ket ist vor allem ein wei­te­res Ent­rech­tungs­pa­ket für Schutz­su­chen­de und wur­de im Rah­men der Anhö­rung im Innen­aus­schuss über­wie­gend als dys­funk­tio­nal und in meh­re­ren Punk­ten grund­rechts- und euro­pa­rechts­wid­rig bewer­tet. PRO ASYL kri­ti­siert in einer Stel­lung­nah­me zum Aus­schuss ins­be­son­de­re den geplan­ten Sozi­al­leis­tungs­aus­schluss von Asyl­su­chen­den in Dub­lin-Ver­fah­ren oder mit einem Schutz­sta­tus in einem ande­ren EU-Land. Ihnen soll selbst die grund­le­gends­te Ver­sor­gung ver­wei­gert und nicht mehr als das phy­si­sche Über­le­ben ermög­licht wer­den – bei eini­gen Här­te­fäl­len wohl nicht ein­mal das.

Statt sich nach dem schreck­li­chen Anschlag von Solin­gen auf wich­ti­ge Extre­mis­mus­prä­ven­ti­on zu kon­zen­trie­ren, hat die Ampel mit dem Maß­nah­men­pa­ket auf asyl- und auf­ent­halts­recht­li­che Ver­schär­fun­gen gesetzt. Es reicht nicht, wenn die­ses Paket in den anste­hen­den Ver­hand­lun­gen “ver­bes­sert” wird – die Maß­nah­men ent­rech­ten Men­schen und füh­ren nicht zu mehr Sicher­heit im Land. Das Geset­zes­pa­ket muss abge­lehnt werden.

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