12.03.2024

PRO ASYL und der Flücht­lings­rat Ber­lin for­dern, die Men­schen sofort vor dem Feu­er in Sicher­heit zu brin­gen und die Mas­sen­un­ter­kunft in Ber­lin-Tegel zu schließen.

Seit Jah­ren kri­ti­sie­ren PRO ASYL, der Flücht­lings­rat Ber­lin und ande­re Orga­ni­sa­tio­nen die Zustän­de in den grie­chi­schen Flücht­lings­la­gern. Im Jahr 2020 brann­te dort die Mas­sen­un­ter­kunft Moria. Nun scheint sich der Hor­ror in Ber­lin zu wiederholen. 

“Immer wie­der haben wir in der Ver­gan­gen­heit gewarnt, dass das Zusam­men­pfer­chen so vie­ler Men­schen in pre­kä­ren Unter­künf­ten höchst gefähr­lich ist”, so Tareq Alaows, flücht­lings­po­li­ti­scher Spre­cher von PRO ASYL, der sich vor Ort in Tegel ein Bild von der Lage macht. “In Grie­chen­land haben wir bereits gese­hen, dass die­se Art der Mas­sen­un­ter­brin­gung töd­lich enden kann, und trotz­dem ent­schei­den sich Poli­tik und Behör­den auch in Deutsch­land immer wie­der aufs Neue dafür. Wir kön­nen von Glück spre­chen, wenn es in Tegel kei­ne Toten gibt”, so Alaows weiter.

Mitt­ler­wei­le bren­nen drei Leicht­bau­hal­len auf dem Gelän­de des alten Flug­ha­fen Tegel, auf dem der­zeit etwa 4.200 Geflüch­te­te auf engs­tem Raum zusam­men­le­ben. Es soll bereits Ver­letz­te geben, hin­zu kom­men die dro­hen­den Retrau­ma­ti­sie­run­gen, denn fast alle der geflüch­te­ten Men­schen hier kom­men aus Kriegs­ge­bie­ten und haben bedroh­li­che Brän­de erlebt.

“Sehr häu­fig haben wir den Ber­li­ner Senat gemahnt, dass Tegel kein Ort für geflüch­te­te Men­schen ist. Außer­dem for­dern wir, dass der Senat end­lich den Zugang zu pri­va­tem Woh­nen erleich­tern und den sozia­len Woh­nungs­bau viel stär­ker för­dern soll, statt immer wei­ter auf Mas­sen­un­ter­brin­gung zu set­zen”, so Emi­ly Bar­ni­ckel vom Flücht­lings­rat Ber­lin. “Schon oft haben wir über die kata­stro­pha­len Bedin­gun­gen in Tegel berich­tet und den Ber­li­ner Senat auf­ge­for­dert, kei­ne Geflüch­te­ten mehr dort unter­zu­brin­gen. Unse­re Befürch­tun­gen bewahr­hei­ten sich nun in ihrer schlimms­ten Form”, ergänzt Barnickel. 

Ob Moria, Lam­pe­du­sa oder Ber­lin, die Mas­sen­un­ter­brin­gung bleibt eine Gefahr für die Gesund­heit und das Leben geflüch­te­ter Men­schen. PRO ASYL und der Flücht­lings­rat Ber­lin for­dern eine poli­ti­sche Abkehr vom Prin­zip der Mas­sen­un­ter­brin­gung. Statt­des­sen müs­sen Kon­zep­te für die För­de­rung des pri­va­ten Woh­nens für Geflüch­te­te von Anfang an ent­wi­ckelt wer­den, damit sich sol­che Kata­stro­phen nicht mehr wiederholen. 

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