11.02.2015

Mit Trau­er und Empö­rung reagiert PRO ASYL auf das Ster­ben von Boots­flücht­lin­gen vor Lam­pe­du­sa. Nach Anga­ben des UNHCR sind heu­te mög­li­cher­wei­se hun­der­te Schutz­su­chen­de gestorben.

„Euro­pa muss umge­hend einen zivi­len euro­päi­schen See­not­ret­tungs­dienst ein­rich­ten“, for­dert Gün­ter Burk­hardt, Geschäfts­füh­rer von PRO ASYL. „Deutsch­land darf nicht weg­se­hen, es braucht Schif­fe, Tech­nik und Per­so­nal. Hier­an muss sich die Bun­des­re­pu­blik ernst­haft betei­li­gen.“ Bis­lang stellt Deutsch­land nur einen Hub­schrau­ber zur Über­wa­chung der Gren­zen, kein ein­zi­ges Schiff wur­de ent­sen­det. PRO ASYL appel­liert an Innen­mi­nis­ter de Mai­ziè­re, sei­ne hart­her­zi­ge Hal­tung end­lich auf­zu­ge­ben und für den Auf­bau einer euro­päi­schen See­not­ret­tung einzutreten.

Seit Been­di­gung der ita­lie­ni­schen Ret­tungs­ope­ra­ti­on „Mare Nos­trum“, die zehn­tau­sen­de Men­schen ret­te­te, kri­ti­siert PRO ASYL, dass die euro­päi­sche Fol­ge­ope­ra­ti­on Tri­ton kei­ne See­not­ret­tungs­ope­ra­ti­on ist, son­dern der Grenz­über­wa­chung dient. Beson­ders dra­ma­tisch: Der dras­tisch redu­zier­te Ein­satz­ra­di­us und die gerin­ge­re Mit­tel­aus­stat­tung. Tri­ton erweist sich zuneh­mend als Sterbebeobachtungsoperation.

Tri­ton patroul­liert in der Regel nur bis etwa 30 See­mei­len vor der ita­lie­ni­schen Küs­te und vor Lam­pe­du­sa. Mare Nos­trum ist dem­ge­gen­über in der Ver­gan­gen­heit bis nahe an die liby­sche Küs­te her­an­ge­fah­ren, die knapp 160 See­mei­len von Lam­pe­du­sa ent­fernt ist. Nun scheint sich zu bestä­ti­gen: Noch mehr Tote sind die abseh­ba­re Folge.

Die Län­der Euro­pas dür­fen nicht län­ger zuse­hen, wie Flücht­lin­ge aus Kriegs- und Kri­sen­ge­bie­ten vor ver­schlos­se­nen Gren­zen ste­hen und dann ver­zwei­felt ver­su­chen, ihr Leben zu ret­ten und dabei elend zugrun­de gehen.

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