21.05.2025

Heu­te, am 21. Mai 2025, wur­de der „Grund­rech­te-Report 2025. Zur Lage der Bür­ger- und Men­schen­rech­te in Deutsch­land“ im Haus der Demo­kra­tie in Ber­lin der Öffent­lich­keit vor­ge­stellt. PRO ASYL gehört seit vie­len Jah­ren zum Kreis der Herausgeber*innen.

Der 29. Grund­rech­te-Report behan­delt die Gefähr­dung von Grund- und Men­schen­rech­ten im Jahr 2024, dar­un­ter auch die anhal­ten­de Ein­schrän­kung von Rech­ten geflüch­te­ter Menschen. 

Peter von Auer, rechts­po­li­ti­scher Refe­rent von PRO ASYL und Mit­her­aus­ge­ber, beklagt: „Das Grund­recht auf Asyl sowie damit ver­bun­de­ne Berei­che ste­hen unter Beschuss. Die Rech­te Geflüch­te­ter wer­den in vie­ler­lei Hin­sicht beschnit­ten, sei es beim Zugang zu inter­na­tio­na­lem Schutz, beim Fami­li­en­nach­zug, durch Ver­schär­fung der Abschie­be­haft oder durch die Ein­schrän­kung von Sozi­al­leis­tun­gen mit­tels des Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­set­zes und der Bezahl­kar­ten. Es ist von gro­ßer Bedeu­tung, das Asyl­recht ent­schlos­sen zu verteidigen.“

Stim­me von der heu­ti­gen Pres­se­kon­fe­renz zum Grundrechte-Report

In bis­lang nicht gekann­tem Aus­maß ste­hen die Kom­mu­ni­ka­ti­ons­grund­rech­te und damit die Grund­la­gen der plu­ra­lis­ti­schen Demo­kra­tie unter Druck. Bestimm­te Arten von Ver­samm­lun­gen wer­den pau­schal ver­bo­ten und Pro­test­camps mit Gewalt geräumt, die Äuße­rung von Mei­nun­gen wegen ihres Inhalts kri­mi­na­li­siert, Kul­tur­schaf­fen­de und Wissenschaftler*innen unter Gene­ral­ver­dacht gestellt. Der Report behan­delt außer­dem neben den Ein­schrän­kun­gen der Rech­te Geflüch­te­ter, den Umgang mit Men­schen in Haft und Straf­voll­zug sowie die Mili­ta­ri­sie­rung von Poli­tik und Gesellschaft.

Maxi­mi­li­an Stein­beis, frei­er Publi­zist und Geschäfts­füh­rer des Ver­fas­sungs­blogs, prä­sen­tier­te den Grund­rech­te-Report heu­te in Ber­lin. Er unter­strich, wie wich­tig der Ein­satz für die Grund­rech­te aktu­ell ist: „Wir leben in dunk­len Zei­ten. Die täg­li­chen Nach­rich­ten aus den USA dür­fen nicht über­de­cken, wie sehr auch im Gel­tungs­be­reich des Grund­ge­set­zes die auto­ri­tä­re Wen­de vor­an­schrei­tet. Das legt der Grund­rech­te-Report offen. Genau zur rich­ti­gen Zeit.“ 

Sev­da Can Ars­lan, die in der Initia­ti­ve 2. Mai aktiv ist, trug vor: „Die vie­len Fäl­le von töd­li­cher Poli­zei­ge­walt haben ein Mus­ter: Die Getö­te­ten sind mar­gi­na­li­siert und befin­den sich häu­fig in psy­chi­schen Kri­sen. Immer ist im Poli­zeinar­ra­tiv von Not­wehr die Rede, nie von insti­tu­tio­nel­lem Ras­sis­mus. Die Hin­ter­blie­be­nen wer­den allein gelas­sen und müs­sen selbst für Auf­klä­rung und Gerech­tig­keit sor­gen. Doch die Deu­tungs­ho­heit der Poli­zei beginnt immer mehr zu brö­ckeln, zu vie­le Men­schen sagen inzwi­schen, dass dies kei­ne Ein­zel­fäl­le sind.“

Jes­si­ca Grimm, Straf­ver­tei­di­ge­rin in Ber­lin, berich­te­te über Straf­ver­fah­ren gegen Stu­die­ren­de, die aus Pro­test u.a. gegen den Krieg in Gaza Tei­le der Hum­boldt-Uni­ver­si­tät zu Ber­lin sowie der Frei­en Uni­ver­si­tät besetzt haben: „Mei­nungs­frei­heit ver­sus Staats­rä­son: Die in Deutsch­land wie­der­auf­le­ben­den Stu­die­ren­den­pro­tes­te wer­den von staat­li­chen Insti­tu­tio­nen mit dras­ti­schen Grund­rechts­ein­schrän­kun­gen beant­wor­tet. Das Recht auf Pro­test ist fun­da­men­tal und muss ver­tei­digt wer­den. Dem geht der Grund­rech­te-Report nach.“

Char­lot­te Elling­haus, die Rechts­wis­sen­schaft an der Uni­ver­si­tät Ham­burg stu­diert und Mit­glied im Bun­des­vor­stand der Ver­ei­ni­gung Demo­kra­ti­scher Jurist:innen (VDJ) ist, erläu­ter­te die Zie­le der Redak­ti­on des Grund­rech­te-Reports: „Die im Report erläu­ter­ten Fäl­le zei­gen deut­lich, wie unse­re per Grund­ge­setz geschütz­ten Bür­ger­rech­te zuneh­mend durch den deut­schen Staat ein­ge­schränkt wer­den. Der Report doku­men­tiert, an wel­chen Stel­len und mit wel­chen Mit­teln die­se Ent­wick­lung vor­an­ge­trie­ben wird und möch­te damit zum poli­ti­schen Enga­ge­ment gegen die­se Ten­denz motivieren.“

Für Rück­fra­gen oder Inter­view­wün­sche wen­den Sie sich bit­te an Caro­la Otte unter 030 – 2045 0256 oder info@humanistische-union.de.

Erschei­nungs­da­tum und Bezugsmöglichkeiten

Das Buch ist ab dem 28. Mai 2025 über den Buch­han­del oder die Web­sei­te der Her­aus­ge­ber zu bezie­hen. Rezen­si­ons­exem­pla­re (auch als pdf) zu Pres­se­zwe­cken kön­nen über die Huma­nis­ti­sche Uni­on (HU) bestellt wer­den: service@humanistische-union.de. 

Hin­ter­grund­in­for­ma­ti­on

Der Grund­rech­te­re­port ver­steht sich als „alter­na­ti­ver Ver­fas­sungs­schutz­be­richt“ und bespricht Ent­schei­dun­gen von Par­la­men­ten, Behör­den und Gerich­ten, aber auch von Privatunternehmen. 

Der Grund­rech­te-Report 2025 wur­de von Peter von Auer, Char­lot­te Elling­haus, Rolf Göss­ner, Mar­tin Heiming, Max Put­zer, Brit­ta Rabe, Rai­ner Rehak, John Phil­ipp Thurn, Marie Volk­mann und Rose­ma­rie Will herausgegeben. 

Er ist ein Pro­jekt von zehn Bür­ger­rechts­or­ga­ni­sa­tio­nen: Huma­nis­ti­sche Uni­on, ver­ei­nigt mit der Gus­tav Hei­ne­mann-Initia­ti­ve • Bun­des­ar­beits­kreis Kri­ti­scher Jura­grup­pen • Inter­na­tio­na­le Liga für Men­schen­rech­te • Komi­tee für Grund­rech­te und Demo­kra­tie • Neue Richter*innenvereinigung • PRO ASYL • Repu­bli­ka­ni­scher Anwäl­tin­nen-und Anwäl­te­ver­ein • Ver­ei­ni­gung Demo­kra­ti­scher Jurist:innen • Forum Infor­ma­ti­ke­rIn­nen für Frie­den und gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung • Gesell­schaft für Freiheitsrechte.

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