06.06.2018

PRO ASYL: Völ­li­ge Rea­li­täts­ver­ken­nung der Uni­on deckt sich nicht mit dem neu­en Lagebericht 

PRO ASYL wider­spricht ent­schie­den der öffent­li­chen Behaup­tung man­cher Uni­ons­po­li­ti­ker, man kön­ne auf­grund des neu­en Lage­be­richts des Aus­wär­ti­gen Amtes ver­stärkt nach Afgha­ni­stan abschieben.

Das Gegen­teil ist der Fall. Der aktu­el­le Lage­be­richt ent­zieht allen For­de­run­gen nach einer här­te­ren Abschie­be­pra­xis in das Kriegs- und Kri­sen­land die Legi­ti­ma­ti­on. Aus der vor­ge­nom­me­nen Neu­be­wer­tung des soge­nann­ten »inter­nen Schut­zes« folgt: Die pau­scha­li­sier­te Ableh­nung durch das Bun­des­amt für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge (BAMF) mit dem Ver­weis auf soge­nann­te inlän­di­sche Schutz­al­ter­na­ti­ven inner­halb Afgha­ni­stans lässt sich nicht mehr aufrechterhalten.

Hin­ter­grün­de dazu in unse­rer Pres­se­er­klä­rung vom 02.06.2018

Aus­zug:

Im Jahr 2017 wur­den die Anträ­ge von 56.316 Afgha­nin­nen und Afgha­nen abge­lehnt, vom 01.01. bis 30.04.2018 waren es 3768. Die Ableh­nungs­quo­te stieg von 22,3 Pro­zent im Jah­re 2015 auf 39,4 Pro­zent im Jah­re 2016 und auf 52,6 Pro­zent im Jah­re 2017. »Trotz vom Bun­des­amt fest­ge­stell­ter Ver­fol­gung wur­den Schutz­su­chen­de zu Tau­sen­den zu Unrecht abge­lehnt, denn die Aus­weich­mög­lich­keit ist und war eine Fata Mor­ga­na, dem Wil­len zu ‚kon­se­quen­ter Abschie­bung‘ geschul­det. Das Aus­wär­ti­ge Amt hat dem Popu­lis­mus nun die Legi­ti­ma­ti­on ent­zo­gen« so Gün­ter Burk­hardt, Geschäfts­füh­rer von PRO ASYL.

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