25.10.2010

34.000 Kin­der von Flücht­lin­gen wer­den in Deutsch­land struk­tu­rell aus­ge­grenzt und iso­liert. 24.000 von ihnen sind nur gedul­det, wei­te­re 10.000 unter­lie­gen im Asyl­ver­fah­ren beson­de­ren auf­ent­halts- und sozi­al­recht­li­chen Ein­schrän­kun­gen. Sie wer­den gezwun­gen in Lagern zu leben, eini­gen wer­den Aus­bil­dungs­ver­bo­te auf­er­legt, vie­le leben über Jah­re in stän­di­ger Angst vor Abschie­bung. Die­sen jun­gen Men­schen wer­den jeg­li­che Zukunfts­per­spek­ti­ven geraubt. Fakt ist aber: vie­le der Betrof­fe­nen wer­den in Deutsch­land blei­ben. Statt dies als Tat­sa­che und Chan­ce für die Gesell­schaft anzu­er­ken­nen, betrei­ben die Ver­ant­wort­li­chen eine bewuss­te Desintegrationspolitik.

„Die Poli­tik for­dert von Ein­wan­de­rern, sich zu inte­grie­ren, Deutsch zu ler­nen und gute Bil­dungs­ab­schlüs­se zu machen. Gleich­zei­tig zwingt man Flücht­lings­kin­der in die Iso­la­ti­on. Das ist wider­sin­nig“, so Gün­ter Burk­hardt, Vor­stand der STIFTUNG PRO ASYL.

Die STIFTUNG PRO ASYL setzt dage­gen ein Zei­chen: Ab die­sem Schul­jahr ist sie Koope­ra­ti­ons­part­ner von START. Das START-Sti­pen­di­en­pro­gramm hat zum Ziel, Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit Migra­ti­ons­bio­gra­phie zu unter­stüt­zen und ihnen damit die Teil­ha­be an der Gesell­schaft zu erleich­tern. Die STIFTUNG PRO ASYL unter­stützt in die­sem Rah­men jun­ge Flücht­lin­ge in meh­re­ren Bun­des­län­dern. Mit einer fei­er­li­chen Auf­nah­me­ze­re­mo­nie wer­den heu­te in Frank­furt am Main die neu­en Sti­pen­dia­tin­nen und Sti­pen­dia­ten aus Hes­sen im START-Sti­pen­di­en­pro­gramm auf­ge­nom­men. Sie erhal­ten künf­tig ein monat­li­ches Bil­dungs­geld, eine PC-Grund­aus­stat­tung mit Inter­net­an­schluss sowie inten­si­ve Bera­tung und Begleitung.

„Mit Hil­fe der lang­jäh­ri­gen Erfah­rung von START kön­nen wir für jun­ge Flücht­lin­ge indi­vi­du­el­le Per­spek­ti­ven schaf­fen“, so Gün­ter Burk­hardt. „Aller­dings ist uns dabei klar: Um das gesell­schaft­li­che Pro­blem lang­jäh­ri­ger, struk­tu­rel­ler Aus­gren­zung zu lösen, muss mehr gesche­hen.“ PRO ASYL for­dert, dis­kri­mi­nie­ren­de Son­der­ge­setz­ge­bun­gen abzu­schaf­fen und hier auf­wach­sen­den Flücht­lin­gen Lebens­per­spek­ti­ven zu ermög­li­chen. Ange­sichts der Über­al­te­rung und des Fach­kräf­te­man­gels liegt dies auch im Eigen­in­ter­es­se der deut­schen Gesellschaft.

Kon­takt:
Tel. 069 23 06 95
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