04.04.2014

Die Zahl der Flücht­ling nimmt welt­weit zu. Dass die Stadt Frank­furt am Main und die Buch­mes­se aus­ge­rech­net jetzt dem Pro­jekt des Frank­fur­ter Netz­wer­kes „Städ­te der Zuflucht“ ein jähes Ende setz­ten, kri­ti­siert PRO ASYL als „fal­sches Signal zur fal­schen Zeit“.

Ver­folg­te Autorin­nen und Autoren sind nur eine Min­der­heit unter den Flücht­lin­gen welt­weit, aber sie ver­lei­hen den Ver­folg­ten oft­mals eine Stim­me und sind ganz beson­ders im Visier der Ver­fol­ger­re­gime. Der Stadt der Buch­mes­se soll­te es eigent­lich selbst­ver­ständ­li­che Ver­pflich­tung sein, die­ses Enga­ge­ment mit prak­ti­scher und sym­bo­li­scher Wir­kung durch die Unter­stüt­zung ein­zel­ner Autorin­nen und Autoren zu würdigen.

Der bis­he­ri­ge Zuschuss der Stadt beträgt jähr­lich 27.000 Euro, wäh­rend die Buch­mes­se für den Lebens­un­ter­halt der Ver­folg­ten auf­kommt. Ande­re Städ­te haben ver­gleich­ba­re Unter­stüt­zungs­pro­gram­me, so etwas Wei­mar, Nürn­berg und Hannover.

Pein­lich, dass aus­ge­rech­net in der Stadt der Buch­mes­se und des gro­ßen Gel­des die Wei­ter­füh­rung des Pro­gramms nicht gewähr­leis­tet erscheint – zumal die Ver­laut­ba­run­gen von Sei­ten der Stadt und der Buch­mes­se kei­ne plau­si­blen Erklä­run­gen für den Aus­stieg aus dem Pro­gramm lie­fern. Von Haus­halts­zwän­gen ist da die Rede, von der Not­wen­dig­keit der Eva­lu­ie­rung – übli­cher­wei­se die Bezeich­nung für Pro­jekt­be­gräb­nis­se ers­ter Klas­se. Die Buch­mes­se­spre­che­rin Kat­ja Böh­ne stellt gar phi­lo­so­phisch die Fra­ge, ob das Pro­gramm noch das rich­ti­ge For­mat sei, um die Mei­nungs­frei­heit zu för­dern. Da ist es wohl nicht mehr weit bis zur Prü­fung, ob der Frie­dens­preis des Deut­schen Buch­han­dels geeig­net sei, den Frie­den zu fördern.

Dem Netz­werk „Städ­te der Zuflucht“ gehö­ren welt­weit 40 Städ­te an, die für min­des­tens ein Jahr einen bedroh­ten Autor auf­neh­men und ihm Woh­nung und Lebens­un­ter­halt gewähr­leis­ten. Bleibt zu hof­fen, dass Frank­furt – eine Stadt mit Metro­po­len­an­spruch – die knaus­ri­ge Pro­vinz­pos­se um das Zufluchts­pro­gramm noch vor der Buch­mes­se im Herbst been­det. Andern­falls wird mit der Soli­da­ri­tät von Autorin­nen und Autoren und vie­ler Ver­la­ge zu rech­nen sein. Aktio­nen haben die Buch­mes­se seit jeher belebt

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