26.08.2024

Drei Tote und acht zum Teil sehr schwer ver­letz­te Men­schen ­– PRO ASYL trau­ert um die Opfer von Solin­gen. Dass ein „Fes­ti­val der Viel­falt“, dies war das Mot­to des Solin­ger Stadt­fes­tes, zum Ziel eines isla­mis­ti­schen Atten­tats wur­de, erschüt­tert uns alle, die wir für eine demo­kra­ti­sche und offe­ne Gesell­schaft ein­ste­hen. Isla­mis­ti­sche Gewalt greift unse­re Wer­te und unse­re Frei­heit an. Ein fried­li­ches und zukunfts­fä­hi­ges Zusam­men­le­ben ist nur mit­ein­an­der mög­lich. Der Atten­tä­ter von Solin­gen woll­te genau dies verhindern.

PRO ASYL erin­nert dar­an: Flücht­lin­ge suchen oft genau vor der isla­mis­ti­schen Gewalt Schutz, der wir in Solin­gen begeg­net sind. Und wir for­dern: Gegen isla­mis­ti­sche Ter­ro­ris­ten muss mit allen Mit­teln des Rechts­staats vor­ge­gan­gen werden.

Wer vor Ter­ror, Gewalt und Ver­fol­gung flieht, braucht Schutz. Zur­zeit wer­den jedoch Stim­men laut, die ein Ende der Flücht­lings­auf­nah­me aus Afgha­ni­stan und Syri­en for­dern. Bun­des­deut­sche Gren­zen sol­len geschlos­sen und Abschie­bun­gen nach Afgha­ni­stan und Syri­en for­ciert wer­den. Der „Jetzt reicht es“-Vorschlag des CDU- Par­tei­chefs Fried­rich Merz ist ein­deu­tig ver­fas­sungs­wid­rig und mit dem EU-Recht unver­ein­bar. Er ver­stößt zudem gegen die Gen­fer Flücht­lings­kon­ven­ti­on, die Euro­päi­sche Men­schen­rechts­kon­ven­ti­on, ist zutiefst unmensch­lich und spal­tet unse­re Gesellschaft.

PRO ASYL warnt: Die poli­ti­schen Ver­ant­wort­li­chen in der demo­kra­ti­schen Mit­te dür­fen nicht in einen Über­bie­tungs­wett­be­werb mit den Rechts­extre­men und Völ­ki­schen ein­tre­ten. Es ist uner­träg­lich, Schutz­su­chen­de aus Afgha­ni­stan und Syri­en unter einen Gene­ral­ver­dacht zu stel­len. In Deutsch­land leben über 1,3 Mil­lio­nen Geflüch­te­te aus die­sen bei­den Her­kunfts­län­dern. Ein Atten­tä­ter, der ver­mut­lich im Auf­trag des IS (Isla­mi­scher Staat) gemor­det hat, kann und darf die­se Men­schen nicht dis­kre­di­tie­ren. Viel­mehr soll­te die Poli­tik jetzt die Struk­tu­ren in unse­rem Land stüt­zen, die sich seit Jah­ren gegen Extre­mis­mus jeg­li­cher Art ein­set­zen und end­lich das Demo­kra­tie­för­der­ge­setz auf den Weg bringen.

Zu den For­de­run­gen aus der Ampel- Koali­ti­on und der CDU/CSU, nach Afgha­ni­stan und Syri­en abzu­schie­ben, stellt PRO ASYL fest: Das Völ­ker­recht ver­bie­tet ein­deu­tig jeg­li­che Abschie­bun­gen in die­se Her­kunfts­staa­ten. In bei­den Län­dern dro­hen Fol­ter und unmensch­li­che Stra­fen. Das Fol­ter­ver­bot gilt abso­lut und für jeden (sie­he auch: Gera­de jetzt: Rechts­staat stär­ken! Völ­ker­rechts­wid­ri­ge Abschie­bun­gen nach Afgha­ni­stan und Syri­en sind damit unver­ein­bar | PRO ASYL).

Eine Welt, in der Demo­kra­tie, Rechts­staat­lich­keit und Men­schen­rech­te ero­die­ren, ist das Ziel von Isla­mis­ten und Rechts­extre­mis­ten. Die Toten und Ver­letz­ten waren noch nicht gebor­gen, da setz­ten bereits die Instru­men­ta­li­sie­rungs­ver­su­che der Rechts­extre­mis­ten und Völ­ki­schen ein. Wir müs­sen nun zusam­men­ste­hen und gemein­sam für unse­re Frei­heits­rech­te eintreten.

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