27.09.2012

Anläss­lich des bun­des­wei­ten Tages des Flücht­lings for­dert PRO ASYL ein Auf­nah­me- und Inte­gra­ti­ons­kon­zept für Flücht­lin­ge. In den letz­ten Jah­ren sei­en Auf­nah­me­ka­pa­zi­tä­ten plan- und kon­zep­ti­ons­los abge­baut wor­den. Dies sei der Grund für die Unter­brin­gungs­pro­ble­me von Flücht­lin­gen in eini­gen Regio­nen Deutschlands.

Nie­mand kann davon aus­ge­hen, dass die Kon­flik­te in Syri­en, Irak, Iran und Afgha­ni­stan kurz­fris­tig been­det sein wer­den. In den ers­ten acht Mona­ten die­ses Jah­res haben in Deutsch­land 33 284 Men­schen Asyl bean­tragt, 5005 mehr als im Ver­gleichs­zeit­raum des Vor­jah­res. Die Haupt­her­kunfts­län­der waren Afgha­ni­stan (4781), Irak (3517), Ser­bi­en (2749), Syri­en (2963) und Iran (2582).

PRO ASYL warnt vor einer „ver­ba­len Auf­rüs­tung“ gegen Flücht­lin­ge in eini­gen Städ­ten Deutsch­lands. Wor­te wie „Ansturm“, „Not­stand“, „Flücht­lings­sturm“ schür­ten Bedro­hungs­ängs­te in der Bevöl­ke­rung. Der Anstieg der Flücht­lings­zah­len sei über­schau­bar. Es sei unsin­nig, den Anstieg der Flücht­lings­zah­len in Ver­bin­dung zu brin­gen mit der Ent­schei­dung des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richts vom 18. Juli 2012, die Sozi­al­leis­tun­gen für Asyl­be­wer­ber auf Hartz-IV-Niveau anzugleichen.

„Kei­ner flieht wegen ein paar Euro mehr aus Syri­en oder Afgha­ni­stan nach Deutsch­land“, sag­te Gün­ter Burk­hardt, Geschäfts­füh­rer von PRO ASYL. Die Grün­de für die Flucht sei­en Krieg, Unter­drü­ckung und völ­lig unsi­che­re Schutz­per­spek­ti­ven in den Nachbarstaaten.

PRO ASYL appel­lier­te an den Bun­des­rat, bei den am mor­gi­gen Tag des Flücht­lings statt­fin­den­den Sit­zun­gen in die Zukunft wei­sen­de Lösun­gen zu erar­bei­ten. PRO ASYL for­dert das Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz abzu­schaf­fen und unter­stützt die Initia­ti­ve ver­schie­de­ner Bun­des­län­der. Das Asyl­bLG gren­ze Men­schen aus und ver­hin­de­re Inte­gra­ti­on. Eine frü­hest­mög­li­che Inte­gra­ti­on sei sowohl in ihrem als auch im Inter­es­se der Bun­des­re­pu­blik. „Inte­gra­ti­on muss am ers­ten Tag begin­nen“, sag­te Gün­ter Burk­hardt. „Ein Auf­nah­me- und Inte­gra­ti­ons­kon­zept muss erar­bei­tet werden.“

Dazu gehö­ren auch der Zugang zu Deutsch­kur­sen, zum Aus­bil­dungs- und Arbeits­markt sowie eine Unter­brin­gung in Woh­nun­gen. Indi­vi­du­el­le Kon­tak­te zu den Men­schen wecken Ver­ständ­nis. Mas­sen­un­ter­künf­te för­dern Bedrohungsszenarien.

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