09.09.2009

Man­geln­der Rechts­schutz auf dem Prüfstein 

PRO ASYL begrüßt Hin­weis auf den Grund­satz der euro­päi­schen Solidarität

Das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt hat dem Eil­an­trag eines ira­ki­schen Flücht­lings statt­ge­ge­ben und erst­ma­lig eine Abschie­bung nach Grie­chen­land gestoppt. PRO ASYL begrüßt die­sen Beschluss. Der betrof­fe­ne Flücht­ling ist damit vor­erst vor der dro­hen­den Recht­lo­sig­keit und Obdach­lo­sig­keit in Grie­chen­land geschützt.

Nach­dem bereits über 70 deut­sche Ver­wal­tungs­ge­rich­te auf­grund der ekla­tan­ten Miss­stän­de im grie­chi­schen Asyl­sys­tem Über­stel­lun­gen nach Grie­chen­land gestoppt haben, eröff­net der aktu­el­le Beschluss des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­rich­tes die Mög­lich­keit, dass im Haupt­ver­fah­ren end­lich der Aus­schluss des vor­läu­fi­gen Rechts­schut­zes bei dro­hen­den Abschie­bun­gen im Dub­lin­ver­fah­ren auf den Prüf­stand kommt. Bemer­kens­wert ist auch, dass das  Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt dem  „europarechtliche(n) Grund­satz der Soli­da­ri­tät … bei einer erheb­li­chen Über­las­tung des Asyl­sys­tems eines Mit­glied­staa­tes“ gro­ße Bedeu­tung beimisst.

gez. Karl Kopp, Europa­re­fe­rent von PRO ASYL

Hin­weis:

Die Pres­se­er­klä­rung und den Beschluss der 1. Kam­mer des Zwei­ten Senats des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­rich­tes fin­den Sie auf der Home­page des Bun­des­ver­fas­sungs­ge­rich­tes unter der Rubrik „Pres­se­er­klä­run­gen“

Doku­men­te zur Situa­ton von Flücht­lin­gen in Grie­chen­land fin­den Sie auf unse­rer Home­page

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