09.09.2016

PRO ASYL: Aner­ken­nungs­quo­ten im frei­en Fall

PRO ASYL kri­ti­siert den Umschwung in der Ent­schei­dungs­pra­xis beim Bun­des­amt für Migra­ti­on und Flücht­lin­ge (BAMF). Zuneh­mend wird Flücht­lin­gen aus Syri­en, Afgha­ni­stan, Irak und Eri­trea asyl­recht­li­cher Schutz ver­wei­gert. „Die Aner­ken­nungs­quo­ten sind kom­plett ein­ge­bro­chen, obwohl sich die Situa­ti­on in den Her­kunfts­staa­ten nicht ver­än­dert hat“, sagt PRO ASYL-Geschäfts­füh­rer Gün­ter Burk­hardt. Beson­ders unver­ständ­lich ist der Umschwung in Bezug auf Eri­trea. „Das ist eine bru­ta­le Mili­tär­dik­ta­tur, in der Fol­ter und Ver­fol­gung an der Tages­ord­nung sind“, sagt Burk­hardt. Die kata­stro­pha­le Men­schen­rechts­la­ge in Syri­en, Afgha­ni­stan und Irak ist bekannt.

Eri­tre­ische Flücht­lin­ge: GFK-Schutz­quo­te sinkt kontinuierlich

Mitt­ler­wei­le wird in rund einem Drit­tel der Fäl­le sub­si­diä­rer Schutz erteilt (27%), im Vor­mo­nat war es jeder fünf­te Antrag (ca. 19%). Ähn­lich wie Syre­rIn­nen wur­den eri­tre­ische Schutz­su­chen­de 2015 zum Groß­teil (95,5%) noch als GFK-Flücht­lin­ge anerkannt.

Immer weni­ger Flücht­lings­schutz für SyrerInnen

Die über­wie­gen­de Mehr­heit (ca.70%) aller syri­schen Anträ­ge wur­de im Vor­mo­nat nur noch mit sub­si­diä­rem Schutz beschie­den, GFK-Schutz beka­men weni­ger als ein Drit­tel (rund 29%). Das ist im Ver­gleich zum Vor­mo­nat und zum Vor­jahr eine dra­ma­ti­sche Ent­wick­lung, wur­den doch syri­sche Schutz­su­chen­de 2015 zu nahe­zu 100% als Flücht­lin­ge nach der GFK anerkannt.

Immer weni­ger Schutz für Ira­ker und Afghanen

Auch die Aner­ken­nungs­quo­te für ira­ki­sche Flücht­lin­ge sinkt dras­tisch. Waren Ira­ke­rIn­nen 2015 zu 96,7% als GFK-Flücht­lin­ge aner­kannt, ist ihr Anteil im August 2016 auf rund die Hälf­te (52%) geschrumpft. Schutz­su­chen­de aus dem Irak wur­den zu rund 28% sogar gänz­lich abgelehnt.

Auch bei Afgha­nIn­nen ist die Gesamt­schutz­quo­te wei­ter gesun­ken, von rund 78% in 2015 auf rund 48% im August 2016.

Bei den Zah­len­an­ga­ben han­delt es sich jeweils immer um die berei­nig­te Schutzquote.

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