23.09.2024

PRO ASYL ver­ur­teilt die men­schen­feind­li­chen Ankün­di­gun­gen von AfD-Mit­glie­dern und ‑Anhänger*innen, mil­lio­nen­fach abschie­ben zu wol­len, aufs Schärfs­te. Politiker*innen und Gesell­schaft müs­sen die vor­an­schrei­ten­de Nor­ma­li­sie­rung von Ent­mensch­li­chung auf­hal­ten und gegen die­se offe­ne Volks­ver­het­zung vorgehen. 

“Mit dem Slo­gan einer mil­lio­nen­fa­chen Abschie­bung sind Flücht­lin­ge und die gesam­te Migra­ti­ons­ge­sell­schaft gemeint ”, sagt Tareq Alaows, flücht­lings­po­li­ti­scher Spre­cher von PRO ASYL. “Dass die Men­schen­ver­ach­tung für die AfD nun hem­mungs­los als Par­ty­gag fun­giert, zeigt, wie nor­ma­li­siert der rechts­extre­me Dis­kurs mitt­ler­wei­le ist. Rechts­po­pu­lis­ti­sche Nar­ra­ti­ve sind in der Mit­te der Gesell­schaft ange­kom­men und wer­den zum Teil von den demo­kra­ti­schen Par­tei­en übernommen.”

Men­schen­feind­li­che Stim­men und rechts­wid­ri­ge Vor­schlä­ge prä­gen seit Mona­ten den Dis­kurs um Flucht und Migra­ti­on. PRO ASYL warnt vor einer Gewöh­nung an ras­sis­ti­sche Paro­len und For­de­run­gen und kri­ti­siert deren Ein­fluss auf die aktu­el­le Poli­tik. Bei­spie­le sind der geplan­te Leis­tungs­ent­zug für soge­nann­te Dub­lin-Fäl­le oder die euro­pa­rechts­wid­ri­gen Zurück­wei­sun­gen an den deut­schen Gren­zen, die nun im Schnell­ver­fah­ren in Geset­ze gegos­sen wer­den sollen.

Berauscht von den Wahl­er­fol­gen in den letz­ten drei Land­tags­wah­len und dem Nach­ei­fern flücht­lings­feind­li­cher Inhal­te durch CDU und Ampel-Koali­ti­on geht die AfD augen­schein­lich von einer gesell­schaft­li­chen Stim­mung aus, in der man offen Men­schen­feind­lich­keit zei­gen und fei­ern kann. PRO ASYL for­dert Poli­tik und Gesell­schaft auf, vehe­ment und geschlos­sen dage­gen vor­zu­ge­hen. Wir dür­fen uns nie­mals an Ent­mensch­li­chung gan­zer Gesell­schafts­grup­pen und offe­ne Volks­ver­het­zung gewöhnen.

Hin­ter­grund

Auf der Wahl­par­ty der AfD Bran­den­burg wur­den am Sonn­tag in “lus­ti­ger” Par­ty­stim­mung Depor­ta­ti­ons­phan­ta­sien zur Schau gestellt. Genau die­se Plä­ne ver­ur­sach­ten nach Bekannt­wer­den durch die cor­rec­tiv-Recher­chen Anfang des Jah­res noch die „größ­te Pro­test­wel­le in der Geschich­te der Bun­des­re­pu­blik“ und die AfD sack­te in den Umfra­ge­wer­ten bis auf 15 Pro­zent ab. Auch ein Video von Jugend­li­chen auf Sylt, die ras­sis­ti­sche Paro­len skan­dier­ten, traf in Poli­tik und Zivil­ge­sell­schaft auf einen Sturm der Entrüstung.

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