04.08.2015
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Freital am 26.06.2015: Die Band "Antilopen Gang" spielt ein Solidaritätskonzert vor der Flüchtlingsunterkunft, die seit Tagen von einem rechten Mob belagert wird. Deutschland weit wächst Hetze und Gewalt. Umso wichtiger: Immer mehr Menschen sagen "Refugees Welcome!" und engagieren sich für Flüchtlinge. Danke, dass es Euch gibt! Foto: Facebook / Antilopen Gang

Nicht nur der Förderverein PRO ASYL e.V. wächst. Deutschlandweit sind immer mehr Menschen für Flüchtlinge aktiv. Gemeinsam setzen wir Hetze, Angriffen und Asylrechtsverschärfungen unsere Solidarität mit Schutzsuchenden entgegen. Der Förderverein PRO ASYL e.V. dankt allen Mitgliedern und Aktiven.

Vor weni­gen Tagen konn­te der För­der­ver­ein PRO ASYL e.V. sein 20.000. Mit­glied begrü­ßen. Im Lau­fe von sie­ben Mona­ten kamen damit etwa 2.000 Mit­glie­der hin­zu. Vie­le Men­schen wol­len ein Zei­chen set­zen, gera­de in einer Zeit, wo Flücht­lings­schutz und Asyl­recht hef­tig unter Druck ste­hen und die Anzahl ras­sis­ti­scher Angrif­fe dra­ma­tisch steigt.

Wir sagen: Vie­len Dank für das Ver­trau­en in unse­re Arbeit. Aller­dings gilt unser Dank nicht nur den 20.000, son­dern all den vie­len Men­schen, die an unter­schied­li­chen Orten auf jeweils ganz beson­de­re Wei­se für Flücht­lin­ge eintreten.

  • Unser Dank gilt denen, die Men­schen vor dem Ertrin­ken ret­ten, wenn sie im Schicht­dienst an Not­fall­te­le­fo­nen dafür zu sor­gen ver­su­chen, dass kein Not­fall igno­riert wer­den kann oder denen, die mit impro­vi­sier­ten Ret­tungs­schif­fen zu dem­sel­ben Zweck in See stechen.
  • Unser Dank gilt den vie­len tau­send Ehren­amt­li­chen, die Kon­takt mit Flücht­lin­gen in ihren Unter­künf­ten auf­neh­men, sich die Zeit neh­men für Beglei­tun­gen zu Ämtern, für Sprach­un­ter­richt, für Haus­auf­ga­ben­hil­fe, für die Schaf­fung eines Stü­ckes Nor­ma­li­tät in einer sonst schwie­ri­gen Realität.
  • Unser Dank gilt all denen, die im Kir­chen­asyl Flücht­lin­ge schüt­zen oder mit Soli­da­ri­täts­ak­tio­nen Abschie­bun­gen ver­hin­dern, wel­che die Betrof­fe­nen in Not und Gefahr brin­gen würden.
  • Unser Dank gilt den vie­len Leh­rer­kräf­ten, Sozialarbeiter*innen, Erzieher*innen und kom­mu­nal Beschäf­tig­ten, die weit über ihre beruf­li­che Pflicht hin­aus Flücht­lin­ge unterstützen.
  • Unser Dank gilt all den Ver­ei­nen und Insti­tu­tio­nen die Flücht­lin­ge will­kom­men hei­ßen, Freizeit‑, Bil­dungs- und Inte­gra­ti­ons­an­ge­bo­te vor Ort orga­ni­sie­ren und eine kom­mu­na­le Will­kom­mens­kul­tur Wirk­lich­keit wer­den lassen.
  • Unser Dank gilt den­je­ni­gen, die Flücht­lin­ge pri­vat auf­neh­men, für sie Ver­pflich­tungs­er­klä­run­gen abge­ben, Arbeits- und Aus­bil­dungs­stel­len suchen oder anbieten. 
  • Unser Dank gilt den Men­schen und Initia­ti­ven, die Flücht­lin­ge zu schüt­zen ver­su­chen, wo sie auf offe­ner Stra­ße ange­pö­belt oder atta­ckiert wer­den, wo Unter­künf­te bedroht oder ange­zün­det werden.
  • Unser Dank gilt denen, die Flücht­lin­ge in den Außen­grenz­staa­ten der EU oder vor deren Toren hel­fen und bera­ten – unter oft ungleich schwie­ri­ge­ren Bedin­gun­gen als hierzulande.
  • Unser Dank gilt allen Künstler*innen, Musiker*innen und ande­ren Kul­tur­schaf­fen­den die mit und für Flücht­lin­ge aktiv wer­den und so aktiv gegen Aus­gren­zung und Iso­la­ti­on vorgehen.

Die­se akti­ve Flücht­lings­so­li­da­ri­täts­be­we­gung ist grö­ßer als jemals zuvor. Der grö­ßer gewor­de­ne För­der­ver­ein PRO ASYL ist ein Bestand­teil die­ser viel grö­ße­ren Bewe­gung in der zehn­tau­sen­de Men­schen auf ganz unter­schied­li­che Wei­se aktiv sind. Die­se Bewe­gung macht Hoff­nung dar­auf, dass ein Rück­fall in die 90er Jah­re, in denen Rechts­ra­di­ka­le Flücht­lin­ge ermor­de­ten, Medi­en die Het­ze befeu­er­ten, Flücht­lin­ge schutz­los blie­ben und die Poli­tik mit einer mas­si­ven Asyl­rechts­ver­schär­fun­gen reagier­te, ver­hin­dert wer­den kann.

Dan­ke, dass es Euch gibt!