11.03.2009
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Deutsch­land ist nicht nur das Land der Ket­ten­dul­dun­gen, son­dern auch der Ket­ten­sub­stan­ti­ve. So plant die Bun­des­re­gie­rung aktu­ell ein Visa­warn­da­tei­er­rich­tungs­ge­setz, in der Lang­form: Gesetz zur Errich­tung einer Visa-Ein­la­der- und Warn­da­tei und zur Ände­rung ande­rer Geset­ze. Wie das Wort, so der Gesetz­ent­wurf: ein Monstrum. Nun ist die geplan­te Visa­warn- und Ein­la­der­da­tei erst­mal auf­grund des Vetos des Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­ums

Deutsch­land ist nicht nur das Land der Ket­ten­dul­dun­gen, son­dern auch der Ket­ten­sub­stan­ti­ve. So plant die Bun­des­re­gie­rung aktu­ell ein Visa­warn­da­tei­er­rich­tungs­ge­setz, in der Lang­form: Gesetz zur Errich­tung einer Visa-Ein­la­der- und Warn­da­tei und zur Ände­rung ande­rer Geset­ze. Wie das Wort, so der Gesetz­ent­wurf: ein Monstrum.

Nun ist die geplan­te Visa­warn- und Ein­la­der­da­tei erst­mal auf­grund des Vetos des Bun­des­jus­tiz­mi­nis­te­ri­ums gestoppt wor­den. Das Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um begrün­de­te das plötz­li­che Nein zu dem Gesetz­ent­wurf mit mas­si­ven Beschwer­den, die das Minis­te­ri­um in den letz­ten Tagen von zahl­rei­chen Ver­bän­den und Orga­ni­sa­tio­nen erreicht hät­ten. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den sich in einem Bericht der Süd­deut­schen Zei­tung vom 11. März 2009. PRO ASYL hat­te am 17.2.2009 in einer Stel­lung­nah­me die geplan­te Ein­füh­rung einer Ein­la­der- und Warn­da­tei in Visa­an­ge­le­gen­hei­ten kritisiert.

Das Ein­la­den von aus­län­di­schen Staats­an­ge­hö­ri­gen wür­de unter den Gene­ral­ver­dacht eines gefähr­li­chen oder rechts­un­treu­en Ver­hal­tens gestellt. Unbe­schol­te­ne Bür­ge­rin­nen und Bür­ger wür­den sich in einer Gefähr­der­da­tei wie­der fin­den. Die geplan­te ver­dachts­un­ab­hän­gi­ge und anlass­lo­se Spei­che­rung von per­so­nen­be­zo­ge­nen Daten wäre mit rechts­staat­li­chen Grund­sät­zen und dem Grund­recht auf infor­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung nicht zu vereinbaren.