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Ungewohnte Einigkeit in NRW: Parteien fordern Verlängerung der Altfallregelung
Inzwischen scheint der Konsens parteiübergreifend zu sein: in Nordrhein-Westfalen fordern sowohl CDU-Fraktion und Grüne als auch einzelne Landräte der SPD eine Verlängerung der Altfallregelung. Ende 2009 droht Tausenden der Rückfall in die Kettenduldung – und damit die Gefahr der Abschiebung ins Herkunftsland, wenn sie bis dahin keine eigenständige Lebensunterhaltssicherung nachweisen können. So wurde es in
Inzwischen scheint der Konsens parteiübergreifend zu sein: in Nordrhein-Westfalen fordern sowohl CDU-Fraktion und Grüne als auch einzelne Landräte der SPD eine Verlängerung der Altfallregelung.
Ende 2009 droht Tausenden der Rückfall in die Kettenduldung – und damit die Gefahr der Abschiebung ins Herkunftsland, wenn sie bis dahin keine eigenständige Lebensunterhaltssicherung nachweisen können. So wurde es in der Bleiberechtsregelung 2007 beschlossen. Von den rund 22.000 in Nordrhein-Westfalen lebenden Menschen, die dadurch eine Aufenthaltserlaubnis auf Probe erhielten, sind nun circa 12.000 Menschen in Gefahr, zurück in die Duldung zu fallen. Die dortigen Parteien üben sich in seltener Einmütigkeit, „ihren“ Flüchtlingen und Migranten durch eine Verlängerung der Regelung eine weitere Chance zu geben.
Die wohlmeinenden Worte betreffen allerdings nur einen vergleichsweise kleinen Kreis. Die Gruppe derjenigen, die noch nicht mal eine Aufenthaltserlaubnis auf Probe erhielt, ist in Nordrhein-Westfalen besonders groß. Dort leben derzeit 20.365 langjährig Geduldete (Stichtag 28. Februar 2009), die von vornherein keine Chance auf ein Bleiberecht erhielten. Allein diese Zahl zeigt, dass eine bloße Verlängerung des Bleiberechts nicht ausreicht.
Zudem bleibt die neue Großzügigkeit eher zahnlos, da gerade die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag sich weigerte, noch vor der Bundestagswahl eine Korrektur der Bleiberechtsregelung vorzunehmen. Auch die Innenministerkonferenz im Juni 2009 blieb ergebnislos. Die eigentlich begrüßenswerte Initiative der NRW-Parteien wirkt angesichts dessen etwas schal. PRO ASYL fordert eine umfassende Überarbeitung der Bleiberechtsregelung für alle langjährig Geduldeten.