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Schutzbedürftige widerrechtlich nach Libyen verschifft

Mit 82 der 89 Flüchtlinge, die Anfang Juli von Italien aufgegriffen und nach Libyen gebracht wurden, hat der UNHCR mittlerweile Interviews führen können. Dabei stellte sich heraus, dass viele von ihnen des internationalen Schutzes bedürfen. Italien hatte Anfang Juli 89 Flüchtlinge vor der Insel Lampedusa aufgegriffen und nach Libyen zurückgeschoben. Auf den italienischen Schiffen wurde
Mit 82 der 89 Flüchtlinge, die Anfang Juli von Italien aufgegriffen und nach Libyen gebracht wurden, hat der UNHCR mittlerweile Interviews führen können. Dabei stellte sich heraus, dass viele von ihnen des internationalen Schutzes bedürfen.
Italien hatte Anfang Juli 89 Flüchtlinge vor der Insel Lampedusa aufgegriffen und nach Libyen zurückgeschoben. Auf den italienischen Schiffen wurde keine Identifizierung vorgenommen. 76 Menschen kommen aus Eritrea, darunter neun Frauen und sechs Kinder. Aus den Interviews ergab sich, dass Italien den Flüchtlingen in den 12 Stunden zwischen der Rettung auf See und der Zurückführung nach Libyen keine Nahrung zur Verfügung stellte. Es kam sogar zu Handgreiflichkeiten, weshalb sechs Eritreer medizinisch versorgt werden mussten. Auch sämtlicher persönlicher Besitz samt Papieren wurde ihnen abgenommen und bisher nicht zurückgegeben.
UNHCR forderte die italienische Regierung in einem Brief auf, ihre internationalen Verpflichtungen einzuhalten. Seit Mai habe Italien mindestens 900 Menschen, die übers Meer nach Italien gelangen wollten, zurückgeschickt, die meisten davon nach Libyen.
PRO ASYL hält es für skandalös, dass die italienische Regierung die Überstellung von politischen Flüchtlingen in einen Nichtunterzeichnerstaat der Genfer Flüchtlingskonvention zugelassen hat, der bereits in der Vergangenheit Eritreer direkt in ihr Verfolgerland zurückgeschickt hat.